Die Luftfahrt war schon immer für ihre Innovationslust bekannt. Laufend wird an Flugzeugen und deren Ausrüstung getüftelt, um sie bequemer, schneller, effizienter, aerodynamischer und auch umweltfreundlicher zu machen. Pioniere wie Bertrand Piccard und sein Team tragen einen wesentlichen Teil dazu bei. Mit der Solar Im-pulse 2 möchten sie die Welt umrunden es steht jetzt die Etappe über den Pazifischen Ozean an −, um zu zeigen, wie neue saubere Technologien Energie einsparen und die natürlichen Ressourcen der Erde bewahren können. Airbus präsentierte auf der Berliner Luftfahrtschau den Prototyp der elektrisch angetriebenen Maschine E-Fan.
Schaut man sich die Solar Impulse 2 an, ist klar, dass daraus wohl kaum in absehbarer Zeit ein Passagierflugzeug werden kann. Der E-Fan von Airbus hat auch nur Platz für zwei Personen und eine Reichweite von kaum 130km. Doch aus diesem Prototyp soll bis 2030 der grös–sere E-Thrust für 90 Passagiere entstehen, der als Hybridversion für Mittel- und Langstrecken geplant ist. Bereits seit Jahren erforscht man Möglichkeiten für alternative Flugkraftstoffe verschiedene Ausgangsprodukte für Biofuel, die dem Kerosin beigemischt werden, sind derzeit in der Testphase.
Ist es sinnvoll, dass an so vielen Fronten gearbeitet wird? Sollte man sich nicht eher auf ein Thema konzentrieren und dafür dieses bis zur Serienreife weiterentwickeln? Nein, die Diversität macht Sinn. Die Erkenntnisse, die Bertrand Piccard mit seiner Solar Impulse 2 gewinnt, können eines Tages eine wichtige Rolle in der Luftfahrt spielen. So könnte irgendwann die Bordelektronik über Solarstrom versorgt werden. Und bereits heute funktionieren viele Systeme an Bord elektrisch, etwa die Kontrollsysteme oder die Klimaanlage. Auch hier sind Weiterentwicklungen möglich.
Und was den Biokraftstoff betrifft, so ist es auch hier durchaus sinnvoll, jede Idee weiterzuverfolgen. Denn die Frage bleibt, ob Pflanzen wie Algen oder Jatropha im ausreichenden Mass angebaut werden können, um den wachsenden Treibstoffbedarf von Flugzeugen zu decken. Unterstützen können dabei Biokraftstoffe, die aus biologischen Abfällen gewonnen werden. Doch jeglicher Biofuel ist zurzeit noch deutlich teurer als Kerosin und wird frühestens mittelfristig konkurrenzfähig.
Der Traum vom grünen Fliegen kann nur Realität werden, wenn alle Komponenten zusammenspielen und ineinandergreifen. DIE Lösung für nachhaltiges Fliegen gibt es nicht.