Fusion United/Continental: Eins und eins gibt nicht zwei (Ausgabe 2011-11)

Einige Personalentscheide sind gefallen – in der Schweiz herrscht aber weiterhin Unklarheit.

United Airlines, der Zusammenschluss von United und Continental, ist seit Herbst 2010 die grösste Airline weltweit. Insgesamt werden 144 Mio. Passagiere jährlich befördert, es werden 5811 tägliche Flüge angeboten und insgesamt werden 371 Flughäfen in 59 Ländern angeflogen. Allerdings ist ja aus anderen Fusionen bekannt, dass eins und eins nicht einfach zwei ergibt. Eine solche Elefantenhochzeit braucht auch Zeit. Aktuell gilt: Beide Fluggesellschaften werden getrennt vonei-nander tätig sein, während sie beginnen, zentrale Kundendienstleistungen, Marketingaktivitäten und Flughafenprozesse zusammenzuführen. Seit diesem Frühjahr beginnt man nun aber, das einheitliche Erscheinungsbild auf Flugzeugen oder auf Messen zu erkennen; immer mehr Abläufe und Serviceleistungen am Boden und in der Luft werden aufeinander abgestimmt. Zum Beispiel wird United schrittweise auf das Inhouse-System von Continental überführt.

Deutliche Einschnitte gibt es beim Personal. An der ITB war noch unklar, wie es mittelfristig in der Schweiz aussehen wird. Ernst Kaufmann (United) und Reto Schneider (Continental) sind in der paradoxen Situation, immer enger kooperieren zu müssen. Sie sind aber auch Konkurrenten für die Leitung der neuen Schweizer Organisation.

Immerhin ist nun klar, wer Chef wird. Thorsten Lettnin (43) ist Ende Februar von United zum Regional Director Central Europe ernannt worden, verantwortlich für den Verkauf in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Italien und Griechenland. Von Frankfurt aus berichtet er an Marcel Fuchs (Managing Director Sales, Central Europe).

Lettnin zeichnet seit 2003 verantwortlich für Uniteds Verkauf in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien und begann seine Laufbahn 1990 bei United. Dies sowie der Umstand, dass er in seiner neuen Funktion nebst Passageverkauf, Marketing und Kundenbeziehungen auch die Zusammenarbeit mit Star-Alliance-Partner Lufthansa verantwortet, dürften ihm den Job gesichert haben. Bisher wurden in den oberen Führungsetagen der neuen United die Positionen meist mit Continental-Personen besetzt.

Von den Ende 2010 ausgewiesenen 86787 Mitarbeitenden dürften Ende 2011 einige Tausend wegrationalisiert sein. Da werden noch einige Änderungen geschehen. Die Kunden dürfte dies wenig kümmern. Sie können sich ab 2011 auf ein weltumspannendes Netzwerk und ab 2012 auf ein spannendes Vielfliegerprogramm freuen.

Jean-Claude Raemy

Continental lanciert Stuttgart–Newark

An der ITB hat Continental Airlines (100%-Tochter der United Continental Holdings) angekündigt, ab dem 10. Juni einen täglichen Nonstop-Flug zwischen Stuttgart und ihrem New Yorker Hub Newark Liberty (EWR) aufzunehmen. Stuttgart ist die fünfte deutsche Stadt, welche von der neuen United angeflogen wird – und die am nächsten von der Schweiz gelegene: Der Flughafen STR ist ab Zürich in knapp zwei Autostunden zu erreichen. Jeweils um 09.30 Uhr wird eine Boeing B-757-200 mit 175 Plätzen (16 in Business First und 159 in Economy) in Stuttgart starten, mit Landung in EWR um 12.40 Uhr Ortszeit. Umgekehrt wird um 17.50 Uhr abgeflogen, mit Landung am Folgetag um 08.00 Uhr. Während dem Winterflugplan soll die Frequenz auf fünf Flüge pro Woche reduziert werden. 

JCR