GDS-Gebühr: die ersten Alternativen kommen (Ausgabe 2015-37)

FTI bietet in ihrem Ticketshop neu einen Weg an, die Distribution Cost Charge zu umgehen.

Kurz nachdem die Lufthansa-Gruppe ihre Distribution Cost Charge (DCC) eingeführt hat, meldet sich der erste Veranstalter mit einer Alternative, die Gebühr zu umgehen – ohne dabei auf das Portal LH-Agent.com zurückgreifen zu müssen, das in der Branche bekanntlich wenig Kredit geniesst. Der Ticketshop von FTI hat eine Anbindung an den Direct-Connect-Spezialisten Farelogix geschaffen, wodurch die Reisebüros Zugriff auf den direkten Content der Airlines erhalten. Möglich macht dies die eigene B2B-Buchungsmaschine FTI Ticketshop Fare Wizzard.

«Meines Wissens sind wir der erste Consolidator in der Schweiz, der eine solche Lösung anbieten kann», sagt Maik Gruba, Managing Director des FTI-Ticketshops in der Schweiz. Die Lösung wurde im FTI-Konzern gesamtheitlich umgesetzt und ist als klare Gegenmassnahme zur neuen GDS-Gebühr zu verstehen. Mit Farelogix habe man zuvor schon zusammengearbeitet, dort aber mehrheitlich im Bereich von Charter-Airlines.

Ganz kann man sich die GDS-Gebühr von CHF 16 trotzdem nicht sparen. «Die Buchungen über unsere Internet Booking Engine werden mit einem Ticketing-Entgelt von CHF 10 verrechnet. Wir brachten für diese Lösung Investitionen auf, die wir nun wieder amortisieren müssen», erklärt Gruba. Auch der Incentive, den die Reisebüros von den GDS zurückerhalten, geht damit natürlich verloren. 

Gruba erwartet denn auch keinen riesigen Ansturm auf die neue Lösung, zumal der Buchungsweg via GDS erhalten bleibt. «Wir haben aber schon einige Rückmeldungen von Reisebüros erhalten, die diese Lösung interessant finden. Der Vorteil ist, dass wir weiterhin Full Content anbieten können, die Tarife mit allen anderen Airlines vergleichbar sind und dass dieselben Datensätze wie bei den normalen Ticketbuchungen ausgelöst werden, welche die Reisebüros dann in ihre Systeme übernehmen können.» 

Auch die Kommissionierung wird sich nicht vom normalen Buchungsweg unterscheiden – sobald Lufthansa und Swiss nicht nur die IATA-Fares, sondern auch die TO-Fares bei Farelogix geladen haben.

SJ