Gemeinsam zur effizientesten Lösung (Ausgabe 2011-29)

Simon Benz über das Mikro-Touroperating der Reisebüros

Immer mehr Reisebüros stellen ihre Reisepäckli selbst zusammen. Dass sich das Mikro-Tour-Operating wachsender Beliebtheit erfreut, haben die Reiseveranstalter längst bemerkt und entsprechend darauf reagiert. Mit dem Hotelshop von Hotelplan, Kuoni Connect und Flex Travel Discount (FTD) haben die drei grossen TOs auf die Bedürfnisse der Reisebüros reagiert und stellen ihnen B2B-Plattformen zur Verfügung, über welche sie ihre eigenen Päckli schnüren können, ohne das Veranstalterrisiko zu tragen. 

Wie sich zeigt, werden die TO-Tools von der Branche rege genutzt. Erstens zählen die Umsätze zum Gesamtumsatz des jeweiligen TOs, zweitens werden die Produkte kommissioniert – wenn auch momentan noch unterschiedlich – und drittens sind nur noch die effektiven Verfügbarkeiten sichtbar und die Reservationen werden sofort bestätigt. Doch an den Tools wird stetig weitergearbeitet, schliesslich sollen sie den Reisebüros auch hinsichtlich Effizienz und Rentabilität dienen. So soll beispielsweise die von der Branche kritisierte 5%-Kommission von FTD schon bald einer höheren Kommission weichen. Auch die Angebotspalette wird stetig überarbeitet und ausgebaut. Das Hotel- und Flugangebot von FTD soll durch die Buchbarkeit von Tickets, Ausflügen oder Transfers ergänzt werden. Bei Hotelplan wurde der Hotelshop um Häuser in Nordamerika ergänzt – weitere Hotelangebote in Asien und Australien sowie Bahntickets könnten in Kürze folgen. 

Doch nicht nur die TO-Tools werden von den -Reisebüros rege fürs Mikro-TO genutzt, sondern auch die Hotelvermittler wie z.B. Transhotel und Exclusively Hotels. Gemäss den Reisebüros haben diese Plattformen hinsichtlich Angebot, Buchungsabwicklung und Kommissionierung oft sogar Vorteile gegenüber den Angeboten der TOs. Die Entwicklung dieser Plattformen über die Hotel- und Ausflugsangebote hinaus dürfte in der Schweiz jedoch schwierig sein, denn die Angebote der Broker in den Bereichen Flug und Mietwagen haben sich in den Reise-büros bereits bestens etabliert. 

Das Mikro-TO richtet sich letztlich nach dem Kundenwunsch. Vor allem die einfach im -Internet buchbaren Städtereisen müssen den -Wünschen der Reisebürokunden entsprechend schnell und zu einem konkurrenzfähigen Preis zusammengestellt werden können. Durch 

den tiefen Euro-Kurs wird diese Notwendigkeit zusätzlich verstärkt und macht eine Weiterentwicklung der Mikro-TO-Tools unausweichlich.