Josef Felder, CEO von Unique (Flughafen Zürich AG), hat auf August 2008 seinen Rücktritt eingereicht. Man kann davon ausgehen, dass er bereits früher die Verantwortung seinem Nachfolger übergeben wird, welcher nun vom Verwaltungsrat unter Präsident Andreas Schmid international und via Head Hunter gesucht wird.
Vor 18 Jahren stieg Felder in die Luftfahrt-Industrie ein. Während neun Jahren war er in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Stv. Direktor bei Crossair. 1998 wurde er Direktor der FIG (Flughafen Immobilien-Gesellschaft) und seit 30. März 2000 zeichnet er als CEO für Unique (Flughafen Zürich AG) verantwortlich.
Er war massgeblich an der Fusion der FIG und der FDZ (Flughafen Direktion Zürich) zur Unique (Flughafen Zürich AG) beteiligt. In seine Zeit fallen einschneidende Ereignisse wie 9/11 oder das Grounding der Swissair. Mit der Fertigstellung der 5. Bauetappe unter seiner Führung hat sich der Flughafen Zürich für die Herausforderungen der Zukunft fit gemacht und zählt bezüglich Kundenzufriedenheit und Qualität wieder zu den beliebtesten Airports.
Auch in schwierigen Zeiten hat sich Felder stets der Diskussion gestellt. Dass er sich bei der verfahrenen Situation um die Entwicklung des Flughafens speziell im Vorfeld der Abstimmung über die Plafonierungsinitiative nun etwas zurück hält, dürfte mit dem nun angekündigten Rücktritt zu tun haben. Die Gegner der Initiative verlieren eine Galionsfigur, die sich für eine liberale und entwicklungsfähige Flughafenpolitik eingesetzt hat.
Felder wird mit dem Flughafen identifiziert, sein Wort hat Gewicht und seine Ausführungen wenn auch Partei sind fundiert. Sein Wissen und seine Kontakte sind in verschiedensten Gremien gefragt: Er ist Präsident der Swiss International Airport Association, im Vorstandsausschuss der Aerosuisse und Member of the Board von Airports Council International. VR-Präsident Schmid muss einen Nachfolger finden, der Kontinuität und Zukunftsorientierung verkörpert. Die Herausforderungen an den Flughafen Zürich werden nicht kleiner.
Sollte Raymond Cron im heute erwarteten Urteil zum Batigroup-Prozess schuldig gesprochen werden, dürfte er als Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt wohl nicht mehr tragbar sein. In der Schweizer Luftfahrt-Industrie müssten auf einen Schlag gleich zwei Schlüsselfunktionen neu besetzt werden.