Griechenland ist touristisch gesehen im Hoch: Marketing Greece rechnet für das abgelaufene Jahr mit mehr als 23 Mio. internationalen Besuchern, was nicht nur einer Steigerung um 15% entspricht, sondern zugleich neuen Rekordwert darstellt. Geschäftsführer Iossif Parsalis spricht deshalb von einem «Jahr des Durchbruchs» für den griechischen Tourismus. Auch die Schweizer Zahlen (2013: 346518 Hellas-Besucher) dürften nach einem 15%-
Sprung im letzten Jahr nochmals kräftig zulegen.
Dies darf aus den durchwegs sehr positiven Rückmeldungen der Schweizer Reiseveranstalter abgeleitet werden, wobei Kuoni-Sprecher Rolf Brun den Hellas-Boom relativiert: «Griechenland hatte im Markt Schweiz nie wirklich eine touristische Krise, unsere Buchungszahlen waren stets positiv». Nachdem bereits das Vorjahr sehr gut verlief, melden Kuoni, Hotelplan, TUI, FTI und Thomas Cook für 2014 ein weiteres Wachstum im hohen einstelligen oder gar zweistelligen Prozentbereich. Stolze 50% mehr Passagiere kann der Hellas-Spezialist Laros verzeichnen, und sehr zufrieden gibt sich auch der Wanderanbieter Imbach.
Nebst den bekannten «Renner-Zielen» Kreta, Kos und Rhodos werden von den Veranstaltern etwa auch Zakynthos, Santorini und Mykonos positiv erwähnt. Bei FTI konnte man zudem eine verstärkte Nachfrage für das Festland (Attika, Peloponnes) verzeichnen und Chalkidiki sticht bei Hotelplan ins Auge. Zufrieden war Adrian Eckert von TUI insbesondere mit den Flügen ab Bern, und bei Laros liefen Fly&Drive mit Kleinhotels sowie die kleineren Inseln, die von anderen Anbietern nicht mehr angeboten werden, überdurchschnittlich gut.
Die Kehrseite des Griechenland-Booms: «Wegen der sehr starken internationalen Nachfrage herrschte an einigen griechischen Zielen wie Mykonos, Santorini oder Chalkidiki in den ersten beiden Augustwochen eine grosse Bettenknappheit», sagt Hotelplan-Sprecherin Prisca Huguenin. Auch steigende Preise in der Hochsaison werden inzwischen wieder zum Thema. Das Preisniveau 2015 wird aber bei den Veranstaltern (wenn überhaupt) nur geringfügig und punktuell um einige Prozente angehoben, das Preis-Leistungs-Verhältnis gilt weiterhin als sehr gut. Tipp: Wer rechtzeitig bucht, kann da und dort von gewissen Frühbuchervorteilen profitieren.
BE