Griechenland und Thailand – Topziele bangen um Tourismus (Ausgabe 2010-18)

Politische Instabilität, Streiks und Medienberichte können das Reiseverhalten beeinflussen.

Die Schweizer buchen weiterhin Griechenland-Ferien, trotz Schuldenkrise
und gross angekündigten Streiks. Das EDA hat bis anhin keine
Reisehinweise für Griechenland herausgegeben. Anders sieht es
beispielsweise in Deutschland – einem der wichtigsten Quellmärkte für
Griechenland – aus. Das Auswärtige Amt weist seit dem 9. Februar darauf
hin, dass es zu Streiks und Demonstrationen kommen könne. Reisenden
wird empfohlen, sich in den griechischen Medien und bei Gastgebern über
die aktuelle Lage zu informieren und Demonstrationen zu meiden.
Zusätzlich verunsichern nicht enden wollende Berichte in Zeitungen und
Diskussionen am Fernsehen die reisefreudigen Deutschen. Griechenland,
das gerade jetzt auf die touristischen Einnahmen angewiesen ist, wird
sich insgesamt wohl mit einem Rückgang der Nachfrage abfinden müssen.

Thailand hingegen leidet unter einer tief greifenden politischen Krise,
die bereits viele Hunderte Verletzte und etliche Todesopfer gefordert
hat. Auch hier konzentriert sich der Konflikt auf die Hauptstadt. Viele
Länder, darunter die Schweiz, haben ihre Reisehinweise verschärft, und
der Reiseverkehr aus den sensiblen asiatischen Märkten ist komplett
eingebrochen. Die Auseinandersetzungen werden, je länger sie andauern,
immer tiefere Spuren hinterlassen, speziell im Tourismus. Mit einer
fünf Punkte umfassenden Roadmap, die in Neuwahlen am 14. November
gipfeln würde, hat  der Premierminister einen Befreiungsschlag
gelandet. Bei Redaktionsschluss war noch nicht klar, ob alle
involvierten Parteien diesen Weg aus der Krise beschreiten wollen. Es
wäre ein Lichtblick auf einem weiterhin beschwerlichen Weg. Doch der
Tourismus dürfte noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen.

Ob Griechenland oder Thailand, beide Beispiele zeigen, wie sensibel
Märkte reagieren können. Der Tourismus ist und bleibt eine fragile
Pflanze, die wächst und gedeiht, aber genauso schnell auch wieder
verwelken kann – speziell wenn es um die Sicherheit geht.