Helvetic Airways mit durchzogenem Start in Bern (Ausgabe 2011-25)

Nachdem einige Strecken noch vor dem Start annulliert wurden, hat die Airline nun teilweise Alternativen gefunden.

Noch vor dem Start des Sommerflugplans von Helvetic Airways ab Bern ist es zu einigen markanten Anpassungen  gekommen. Wegen der Unruhen in Nordafrika wurde der Enfidha-Flug durch eine Rotation ins spanische Girona ersetzt. Diese Verbindung wurde aber nie aufgenommen. Die Flüge nach Djerba wurden wegen der Turbulenzen in der Region auch gestrichen. Nun wurde auch der Vollcharter von TUI Suisse nach Rhodos annulliert, den Helvetic Airways vom 5. Juli bis18. Oktober jeweils am Dienstag geplant hatte.

Als Grund für die Annullation nennt Roland Schmid (Chief of Corporate Communications, TUI Suisse) die mangelnde Auslastung. Der Bern-Kreta-Flug, der ebenfalls mit Helvetic Airways durchgeführt wird, werde hingegen gut gebucht. Für Roberto Luna (Managing Director Tour Operating, TUI Suisse) ist das Hauptthema dabei das Pricing – und zwar noch vor der Kapazität. «In Bern können keine grossen Flugzeuge eingesetzt werden und somit ist der Sitzplatzpreis beispielsweise im Vergleich zum Euroairport relativ hoch. Je kürzer die Strecke, desto mehr Chancen gibt es für Bern, weil dann der Preisunterschied minimer wird und die Passagiere bereits an der Destination ankommen, wenn andere in Zürich, Basel oder Genf durch die Anreisezeit erst am Abfliegen sind.»

Um die verfügbar gewordenen Kapazitäten zu nutzen, hat Helvetic Airways nun je fünf zusätzliche Rotationen nach Olbia mit Aaretal (jeweils samstags, 3. September bis 1. Oktober) und nach Palma de Mallorca (sonntags, 4. September bis 2. Oktober) aufgelegt. Ausserdem hat die Airline ab dem 11. Juni einen wöchentlichen Flug von Bern nach Prishtina lanciert, der je nach Saison am Montag oder am Samstag durchgeführt wird. «Durch die beiden Zusatzflüge und die Verbindung nach Prishtina können wir die Ausfälle nach Enfidha und Djerba kompensieren», erklärt Tobias Pogorevc, Chief Financial Officer bei Helvetic Airways. Einen Ersatz für den Dienstagsflug nach Rhodos habe man zwar noch nicht gefunden, die Maschine sei jedoch von Juli bis Oktober nach wie vor gut ausgelastet.

Dass es in Bern zu Überkapazitäten kommen könnte, hatte sich bereits abgezeichnet. «Ursprünglich haben wir geplant, von Donnerstag bis Sonntag ab Bern zu fliegen. Daraus ist aber ein Sieben-Tage-Programm geworden, was mehr war, als erwartet», sagt Pogorevc. Mit dem Buchungsstand des laufenden Bern-Programms ist er aber zufrieden. «Bern läuft, wie wir es erwartet haben.» Vor allem Destinationen wie Olbia, Palma, Preveza/Zakynthos oder auch Brindisi laufen sehr gut.

Simon Benz