Klein, aber fein kommt der Auftritt von High Level Travel (HL Travel)
daher. Der Betrieb der Familie Frühwirt mit Sitz in Bad Gams,
Österreich, hat sich auf Luxusreisen spezialisiert: Kreuzflüge und
Weltreisen im Privatjet bilden das Kerngeschäft, Incentives,
Gruppenreisen, Individualreisen, Kreuzfahrten, Incoming,
Privatjetvermietungen und Themenreisen ergänzen das Portfolio.
Die junge Geschichte des 2006 gegründeten Unternehmens ist von Erfolg
geprägt: So kann Geschäftsführer Richard Frühwirt eine stolze Bilanz
von bisher rund 450 Passagieren die Hälfte davon aus Österreich, je
ein Viertel aus Deutschland und der Schweiz sowie 11,4 Mio.
Gesamtumsatz vorweisen. Das Angebot traf bei seiner Einführung denn
auch auf rege Nachfrage: Die ersten Reisen waren bereits ein Jahr vor
Abflug ausgebucht. Auch für 2009 ist das Ziel erneut hoch gesteckt:
Vorausgesetzt, die Finanzlage beruhigt sich, wird allein in der Schweiz
mit 80 Kunden gerechnet.
Besonders stolz ist man bei HL Travel auf das Konzept der Kreuzflüge.
Während der Reise steht den Teilnehmern exklusiv ein gechartertes
Flugzeug zur Verfügung. Geboten wird jeglicher Komfort, angefangen von
grosszügigen Platzverhältnissen über die Befriedigung des leiblichen
Wohls durch bordeigene Bar und Küche mit Spitzenkoch bis hin zum
Bordarzt, welcher die medizinische Betreuung garantiert, und dem
Lektor, der während des Fluges über die nächsten Destinationen
informiert.
Die Kundenschicht von HL Travel besteht grundsätzlich aus Stammkunden.
Mit Preisen von bis zu 44000 Euro sind diese vor allem in den oberen
Gesellschaftsschichten anzutreffen, wenn auch bei kostengünstigeren
Reisen durchaus ein breiteres Berufsfeld in der Teilnehmerliste zu
verzeichnen ist. Als Anbieter von Luxusprodukten spürt HL Travel indes
bereits jetzt die realwirtschaftlichen Auswirkungen der Finanzkrise:
Seit deren Beginn sind die Nachfragen rückläufig. Trotzdem bleibt
Melanie Frühwirt, Management-Verantwortliche von HL Travel,
optimistisch: «Es wird immer Leute geben, die viel Geld für eine tolle,
unvergessliche Reise ausgeben. Ausserdem wird sich die Lage auch wieder
bessern, was wiederum einen Nachholbedarf weckt!»
In der Schweiz wird HL Travel erst durch Legends Travel vertrieben.
Diese Kooperation soll auch in Zukunft vorrangig bleiben. Sollte jedoch
eine ausreichend aggressive Bewerbung der Schweizer Kundenschicht nur
durch diese nicht möglich sein, wird die Eröffnung eines eigenen
HL-Travel-Büros in Zürich nicht ausgeschlossen.
Auch einem Vertrieb über weitere Partnerbüros, welche bisher erst in
Österreich, Deutschland und Russland vorhanden sind, oder über
selbstständige Mitarbeiter, welche auf Provisionsbasis die Luxusreisen
verkaufen, steht man bei HL Travel nicht abgeneigt gegenüber. So wird
aktuell beispielsweise nach einem Partnerbüro im Raum Genf gesucht.
Melanie Frühwirt relativiert jedoch: «Wir möchten nicht, dass unsere
exklusiven Produkte von Kettenbüros über den Counter verkauft werden
wie Stangenware. Wir suchen uns die Büros genau aus, welche dann von
uns speziell geschult und betreut werden.» Potenzielle Partnerbüros
müssten sich mit den hochpreisigen Produkten von HL Travel
identifizieren können und sich deren Verkauf auch trauen.
Michèle Fischer