Diese Entwicklung hatte bereits im letzten Jahr nach dem Aus von Esco eingesetzt. Was im Indischen Ozean, in der Karibik und in Ozeanien bereits umgesetzt war, gilt nun nicht ganz überraschend auch für die grössten Longhaulbereiche, Nordamerika und Asien. Demgegenüber sind der Badeferienbereich und das Geschäft in der Romandie ebenfalls klarer strukturiert.
Ist das die Abkehr von der Philosophie «Ein Haus, zwei Kulturen»? Nicht unbedingt. Es fällt auf, dass alle Schlüsselpositionen in den FIT-Bereichen mit bisherigen Travelhouse-Leuten besetzt sind, derweil die Badeferien-Bereiche «Hotelplänlern» unterstehen. Die Feinplanung der Strukturen und Aufgaben ist derweil noch nicht gemacht. Es dürfte wohl so kommen, dass es auf Produktionsseite «Länderchefs» gibt, welche den Einkauf sowohl für Hotelplan als auch für die jeweiligen Travelhouse-Spezialisten verantworten. Die Marken bleiben entsprechend ihrer Positionierung erhalten, doch die Produktionschefs müssen dann mehrere Marken oder eben Kulturen managen.
Dass die Neustrukturierung «mit keinen personellen Konsequenzen» verbunden sei, trifft kaum zu. Die bisherigen Contracting-Verantwortlichen bei Hotelplan Nordamerika und Asien können zwar im Unternehmen verbleiben, allerdings nur zurückgestuft und ohne klares Aufgabenprofil. Bestimmt ist es bei der jeweiligen Zusammenlegung von zwei Teams auch das Ziel, Saläreinsparungen zu erzielen.
Dass diese weitere grundlegende Reorganisation weitere Kosten mit sich bringt, ist auch klar. Von einem «Einmaleffekt», wie es nach der grossen Reorganisation 2009 hiess, kann nicht die Rede sein. Doch Stirnimann will offenbar die Reorganisation der Häuser Hotelplan und Travelhouse endgültig abschliessen, zahlreichen Spekulationen ein Ende setzen und mit klaren Verantwortungen und einer möglichst einheitlichen Struktur das nächste Geschäftsjahr im Herbst in Angriff nehmen.