IATA und SRV einigen sich auf Kompromisslösung (Ausgabe 2015-20)

Die neu definierten Abrechnungsperioden und Zahlungsfristen für Agenten fallen moderat aus. Die Bankgarantien werden reduziert.

Eine Delegation des Schweizer Reise-Verbandes (SRV) unter der Leitung von Marcel Herter (Leiter Geschäftsfeld Flug) hat in den Verhandlungen mit der IATA betreffend Abrechnungsperioden und Zahlungsfristen einen Durchbruch erzielt. Am APJC-Meeting (Agency Programme Joint Council, das lokale IATA-Gremium, dem paritätisch Vertreter von Fluggesellschaften und Agenturen angehören) von letzter Woche konnte ein Kompromiss gefunden werden, der vom SRV als verträglich bezeichnet wird.

Die monatliche Abrechnung ist zwar definitiv abgeschafft, die Agenten haben neu die Wahl zwischen einer zweiwöchentlichen oder wöchentlichen Abrechnung. Die Zahlungsfristen bleiben aber wie bisher bei 15 Tagen. Ursprünglich wollte die IATA bzw. die Airlines zwingend nur noch die wöchentliche Abrechnung sowie eine Zahlungsfrist von acht Tagen durchsetzen, was bei den Agenten zu Unmutsäusserungen führte.

Neu werden auch die Berechnungsgrundlagen für die zu leistenden Bankgarantien durch Anpassung der «Days at Risk» zu Gunsten der Agenten reduziert. Bei wöchentlicher Abrechnung betragen diese neu 27 statt 30 Tage, bei zweiwöchentlicher Abrechnung neu 35 statt 40 Tage. Die minimalen Bankgarantien wurden von CHF 25000 auf CHF 15000 (wöchentliche Abrechnung) und von CHF 35000 auf CHF 20000 (zweiwöchentliche Abrechnung) gesenkt.

Im Weiteren sollen die maximal zulässigen Irregularity-Punkte pro Agentur/Kalenderjahr von aktuell vier auf sechs Punkte erhöht werden. Jedes Administrativvergehen wird mit zwei Punkten bestraft. Mit der neuen Regelung soll verhindert werden, dass ein Agent bei zwei geringfügigen «Vergehen» gleich auf «Default» gesetzt wird.

Der Kompromissvorschlag muss an der IATA-Passenger Agency Conference im September 2015 noch verabschiedet werden und soll dann am 1. April 2016 in Kraft treten.

UH