Plus 641%: Hotelplan hat im vergangenen Geschäftsjahr sein Ergebnis auf EBITA-Stufe mehr als versechsfacht. Die Verbesserung von CHF 23 Mio. geht zu knapp einem Drittel auf die Akquisition von Inter Chalet zurück. Ein etwa gleich grosser Teil ist tatsächlich generierter Mehrumsatz. Einerseits konnte Hotelplan nämlich 16,6% mehr Passagiere befördern (1,3 Millionen), andererseits stieg der Umsatz pro Passagier ganz leicht auf CHF 1014. Zum Vergleich: Vor vier Jahren lag er noch bei CHF 1180.
Die Bruttogewinnmarge konnte Hotelplan hingegen nicht ganz halten. Sie sank von 20,1% auf 19,6%, was mit CHF 3,2 Mio. auf das Ergebnis drückte. Verantwortlich dafür ist laut Hotelplan das kürzlich hinzugekaufte Ferienhausportal Inter Chalet, das mit tieferen Margen operiert.
Aufgeteilt auf die Geschäftsfelder, trugen in erster Linie Hotelplan Suisse, Hotelplan Italia und Interhome zum verbesserten Ergebnis bei. Das Sorgenkind Italien hat zwar nach wie vor mit einem schwierigen Marktumfeld zu kämpfen, und der Umsatz ging um weitere 11% zurück. Mit EUR 1,9 Mio. kratzte das operative Ergebnis aber an der Breakeven-Grenze. Diese könnte in diesem Jahr erreicht werden.
Die Interhome Group konnte derweil vom stärkeren B2B-Geschäft profitieren, was zum besten Ergebnis seit acht Jahren führte (EBITA CHF 4,2 Mio.). Im laufenden Jahr befinden sich die Winterbuchungen über Vorjahr; die Nachfrage nach Schweizer Domizilen ist aufgrund des erstarkten Frankens aber kurzzeitig um 40% eingebrochen.
Das UK-Geschäft, Inter Chalet und Travelwindow entwickelten sich mehr oder weniger stabil. Bei Travelwindow fällt jedoch der Umsatzrückgang auf, der sich laut CEO Thomas Stirnimann auch im laufenden Jahr fortsetzt. Die Gründe dafür sieht er im volatilen und kompetitiven Markt für Online Travel Agencies, einem massiven Konkurrenzdruck durch Zulieferer und in den «explodierenden Marketingkosten» im Onlinebereich.
Stefan Jäggi