Italien ist ein beliebtes Reiseziel der Schweizer. Im 2010 reisten laut dem Bundesamt für Statistik rund 6 Mio. Schweizer ins Ausland und mit geschätzten 1,7 Mio. Einreisen aus der Schweiz gehört Italien ganz klar zu den Lieblingsdestinationen der Eidgenossen. In Anbetracht der relativ hochpreisigen Destination Sardinien ist es verständlich, dass Italien-Veranstalter gerade um diese Destinationen kämpfen wollen.
Problematisch wird dies immer dann, wenn langjährige Angestellte das Unternehmen mitsamt dem in der Firma erworbenen Fachwissen sowie einem ausgedehnten Netzwerk verlassen. Dass solche Mitarbeitenden ihr Know-how auch am neuen Arbeitsplatz einbringen, ist logisch und wird vom neuen Arbeitgeber auch gefordert, schliesslich ist dies das Kapital des Arbeitnehmers, aufgrund dessen er bzw. sie eingestellt wurde.
Dass nun Aureum ein neues Produkt auf den Markt bringt, welches sich in Bezug auf Italien mit jenem von Domenica Zannols früherem Arbeitgeber Smeraldo Tours praktisch decken soll, wurde von TI nicht überprüft.
Das muss auch nicht sein, denn solange die Hotels mit einem Veranstalter keine Exklusivverträge ausgehandelt haben, können andere Anbieter im selben Markt mitmischen. Letztlich ist es eine Frage der offenen internen Kommunikation. Aber dass nicht jeder seinem Noch Arbeitgeber seine Zukunftspläne am neuen Arbeitsort preisgibt, ist einleuchtend. Dennoch: Böse Überraschungen, was die Art oder die Branche des neuen Arbeitgebers und dessen Produkte angeht, sind für einen alten Arbeitgeber ärgerlich egal wie sie zustande gekommen sind.
Im Falle von Aureum Travel und Smeraldo Tours werden sich die beiden Unternehmen wohl nicht direkt in die Quere kommen, denn Smeraldo arbeitet als Veranstalter mit dem Trade zusammen, während Aureum die Produkte direkt vertreibt. Dennoch, das Italien-Geschäft ist in der Schweiz mitunter geprägt von Selbstfahrern, Direktbuchern und Internet-Schnäppchenjägern. Dass Smeraldo darum jeden neuen Anbieter im Markt als Konkurrenz ansieht, ist mehr als verständlich.
Aureum ist ein noch neues Unternehmen und muss sich zuerst positionieren und etablieren. Dafür sind Marketingmassnahmen und auch kosten unabdingbar. Aber auch Smeraldo Tours und die anderen Italien-Anbieter werden sich weiterhin stets überlegen müssen, wie sie ihre Produkte verfeinern, verbessern und exklusiver gestalten können.