Welche Neuheiten gibt es mit dem Wechsel zum Winterflugplan am Euroairport?
Neue Destinationen im Linienverkehr sind Casablanca mit der für uns
neuen Airline Air Arabia, Istanbul auch mit Verlängerung nach Adana mit
Pegasus, Düsseldorf mit Easyjet, Poprad Tatry mit Danube Wings und
Sharm El Sheik mit Air Berlin. Neu im Ferienflugverkehr sind Aqaba und
die Langstreckendestinationen La Romana (DomRep), Mombasa und Isla
Margarita (Venezuela).
Wir freuen uns auch darüber, dass manche Airlines die Frequenzen
erhöhen, es gibt zum Beispiel eine Verdoppelung der Flüge nach
Barcelona und mehr Flüge nach Bordeaux (Easyjet), Istanbul (Turkish
Airlines), Marseille und London Stansted (Ryanair). Zudem gibt es mehr
Kapazität auf der Linie nach Düsseldorf mit der Lufthansa.
Die im Sommer lancierte neue Destination Amsterdam mit Air France-KLM
bleibt im Programm. Insgesamt bieten im Linienverkehr 18 Airlines rund
480 Abflüge pro Woche zu 50 verschiedenen Flughäfen an.
Wie hat sich das Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr entwickelt?
Seit Anfang 2009 sind unsere Passagierzahlen gegenüber 2008 mit minus
12% rückläufig. Dies ist auf die allgemeine Marktentwicklung und die
Wirtschaftskrise zurückzuführen. Wir denken aber, dass die Talsohle
erreicht ist und rechnen mit einer Stabilisierung der Situation, wenn
nicht mit einer leichten Verbesserung gegen Jahresende.
Mit welchen Problemen kämpft der Euroairport derzeit am meisten?
Kosten sind immer ein Thema. In der aktuellen Wirtschaftslage haben wir
bewusst auf Gebührenerhöhungen für unsere Partner, die Airlines,
verzichtet. Es gilt aber wie immer profitabel zu bleiben, das
Flugangebot den Bedürfnissen entsprechend auszubauen bzw.
aufrechtzuerhalten. Eine Herausforderung stellt sicher unser Projekt
der Bahnanbindung dar.
Mit welchen Massnahmen will der Euroairport seine Attraktivität steigern?
Wir sind schon ein sehr attraktiver Flughafen. Wir sind kostengünstig,
bieten kurze Wege an und sind Eingangstor zur Schweiz, nach Frankreich
und Deutschland. Wir pflegen und intensivieren unsere Airline-Kontakte,
suchen nach kundenspezifischen Lösungen und haben auch die notwendigen
freien Kapazitäten.
Welche Airlines und/oder Destinationen stehen noch auf der Wunschliste des Euroairports?
Wir sehen noch Möglichkeiten für neue Destinationen in Osteuropa, im Mittleren Osten und auf der Balkan-Halbinsel.
Wie stark ist die Gefahr, dass sich der Euroairport zu einem reinen Flughafen für Billigairlines entwickelt?
Heute haben wir rund 50% Low Cost Carriers, gut 40% Netzwerk-Airlines
und knapp 10% Charterverkehr. Wir halten dies für einen guten Mix, den
wir gerne beibehalten möchten. Das Wachstum wird nicht auf ein
bestimmtes Segment beschränkt.
Wie wollen Sie das eher beschränkte Langstrecken-angebot ausbauen?
Der Euroairport ist kein internationales Drehkreuz. Wir werden aber
immer wieder, auch in Zukunft, punktuelle Langstreckenflüge ab unserem
Flughafen anbieten können.
Mit was für einem 2009 rechnen Sie und wie sind Ihre Aussichten für 2010?
Wir werden den Passagierrückgang voraussichtlich ab November 2009
stoppen können und rechnen mit einem leichten Passagierwachstum für
2010.
Urs Hirt