Kaum Abstriche im Premium-Segment (Ausgabe 2013-49)

Zehntägige Round-the-World-Geschäftsreise im Härtetest

Round-the-World-Tarife sind nicht nur für abenteuerlustige Leisure-Traveller ein Thema, sondern auch für Geschäftsreisende: Wenn Termine auf zwei Kontinenten wahrgenommen werden müssen, ergibt sich daraus rasch einmal ein RTW-Trip. Diese «Übungsanlage» hat sich Star Alliance Schweiz gegeben und im November eine Reise rund um die Welt mit verschiedenen Terminen unterwegs organisiert, die von TRAVEL INSIDE begleitet werden konnte. Zurückgelegt wurden in zehn Tagen 21’477 Meilen auf acht Flugstrecken mit sechs Star-Alliance-Carriern, geflogen wurde in Business Class. 

Um es kurz zu fassen: Das Fazit darf sich durchaus sehen lassen. Die Interkont-Business-Klassen der getesteten Airlines (Air Canada, ANA, Singapore Airlines und Swiss) entsprechen überall den neusten Standards, z.B. «Full lie-flat», und bieten durchaus ein erholsames und stressfreies Reisen – so macht Fliegen Spass. Unterschiede gibt es aber je nach Konfiguration bei der Geräumigkeit des individuellen «living space» der Sitze.

Ebenso wichtig sind aber die Premium-Services an den Airports: Hier bemüht sich Star Alliance mit ihrer «Move under one Roof»-Strategie um mehr globale Kohärenz (z.B. eigene Terminals, gemeinsame Lounges), deren Umsetzung aber weltweit verschieden weit fortgeschritten ist; so sind die Standards der besuchten Lounges noch recht unterschiedlich. Anderseits darf festgehalten werden, dass sowohl die Abflugs- wie Ankunfts-Prozesse für Premium-Passagiere an fast allen erlebten Grossflughäfen sehr zügig und speditiv erfolgten – eine positive Erfahrung, die wohl nicht im gleichen Masse von Economy-Passagieren geteilt werden kann. Ebenso positiv ist die Tatsache, dass sämtliche Flüge pünktlich und ohne Verspätungen erfolgten und dass sich rund um den Globus keine Gepäckstücke der kleinen Reisegruppe «verirrten» – der Priority-Kleber dürfte hier seine Wirkung ausgespielt haben. 

 

Ein Round-the-World-Trip in zehn Tagen wirft aber auch die Jetlag-Frage auf: Wie reagiert der Körper, wenn man alle zwei Tage die Zeitzone wechselt und dabei vor Ort an Meetings jeweils fit sein sollte? Die Westwärts-Flüge mit längeren Tagen und die strikte Einhaltung des neuen Zeitrhythmus am neuen Ort liessen die Reise erstaunlich gut bewältigen – der «Hammer» kommt erst nach der Rückkehr.

Beat Eichenberger