Korean Air: Zürich muss auf reine B-777-Verbindung warten (Ausgabe 2013-30)

Die Auslastung ist nach den Nordkorea-Auswirkungen wieder gut.

Ohne Unterbruch verbindet Korean Air (KE) seit 1976 Seoul mit der Schweiz. Zürich war das zweite europäische Ziel nach Paris, das von KE in den Flugplan aufgenommen wurde. 

Im laufenden Sommerflugplan wird die Strecke drei Mal wöchentlich am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit einer B-777 (Konfiguration: 8 First, 28 Business Prestige Sleeper und 225 Economy) bedient, wobei auf dem Flug nach Zürich ein Stopp in Wien eingelegt wird. Der Rückflug nach Seoul erfolgt nonstop. Im Winterflugplan wird es dann wieder eine A330 sein (6 First, 24 Business Prestige Sleeper und 196 Economy), auch wenn Marc Soltermann (District Manager Schweiz, Griechenland und Südosteuropa) aufgrund der Nachfragespitzen die B-777 lieber das ganze Jahr durch einsetzen würde. 

Die B-777 verfügt im Gegensatz zur A330 über das neuste state-of-the-art-Produkt mit Full Flat Beds in der Prestige Sleeper Class (Business). Nebst diesem Fakt und dem kleineren Sitzangebot hat die A330 noch weitere Nachteile: Um die 10231 Kilometer von Zürich nach Seoul nonstop fliegen zu können, mussten Zusatztanks eingebaut werden. 

Das reduziert die Kapazitäten für das wichtige Frachtgeschäft, welche mit dem Vollfrachter nach Basel nicht vollständig kompensiert werden können. Zudem können bei heissen Temperaturen aufgrund der Thermik und damit verbunden dem maximal zulässigen Startgewicht nicht alle Sitze verkauft werden. 

«Eine Änderung ist nicht in Sicht, da wir zu wenig Maschinen haben und neue Ziele in Afrika und Asien sowie Saudi-Arabien in den Flugplan aufgenommen haben. Die A330 soll mittelfristig ausgemustert werden, aber die Auslieferung von acht B-787 verzögert sich. Die erste Maschine sollten wir nun nächstes Jahr erhalten. Diese werden in Asien eingesetzt. Von den zehn bestellten A380 haben wir bisher sechs erhalten. Diese werden nach den USA, in Asien und auf dem täglichen Frankfurt-Flug eingesetzt», erklärt Marc Soltermann die aktuelle Situation.

Nebst Seoul und Domestic-Zielen in Korea werden auf dem Zürich-Flug im Sommer vor allem Verbindungen via Seoul nach Japan, China und Südostasien nachgefragt. Im Winter sind es Ziele in Ozeanien. Mit dem laufenden Jahr ist Soltermann zufrieden: «Die kurzzeitigen Turbulenzen in Nordkorea haben uns auf dem Zürich-Flug einen Rückgang der Auslastung um 4% beschert, nun sind wir aber bereits wieder im Aufwärtstrend. Im Moment sieht es wegen der Sommerferien sehr gut aus und aufgrund koreanischer Festtage ist auch der September bereits sehr gut gebucht. Jedenfalls operieren wir auf der Zürich-Route noch immer profitabel. Ich würde mir aber wünschen, dass der Wien-Stopp entfällt, damit wir beide Wege nonstop anbieten können. Und falls wir eine reine B-777-Operation bekommen, dann wäre ich rundum zufrieden. Wer weiss, vielleicht ist es bis zum Jubiläum 40 Jahre Korean Air in der Schweiz in drei Jahren ja so weit.»

Urs Hirt