Nachdem zahlreiche Veranstalter auf den Euro-Fall umgehend mit Preissenkungen und Kurskorrekturen reagiert haben, machen nun viele Kunden eine ähnliche Anpassung für USA-Reisen geltend. «Ja, wir hatten auf jeden Fall Reaktionen von Kunden», bestätigt Marcel Gehring, Geschäftsführer von Knecht Reisen, «das Reisebüropersonal ist dieser Tage mehr gefordert und erklärt jedem Kunden geduldig die Hintergründe.»
Zu diesen Hintergründen gehört hauptsächlich das «Hedging», was nichts anderes bedeutet, als dass die Tour Operators ihre Produkte und Leistungen bereits frühzeitig zu einem abgesicherten Umrechnungskurs einkaufen. «Die Mehrzahl der Kunden lässt sich mit einer ausführlichen Erklärung überzeugen, dass die Buchung hier in der Schweiz immer noch richtig ist», so Gehring. Zudem hätte man bereits letzten Sommer zu einem etwa gleich tiefen Kalkulationskurs einkaufen können, so dass man absolut konkurrenzfähig sei.
Auch Jean-Claude Raemy, Senior Product Manager USA bei Kuoni, betont: «Die Reisebüros haben derzeit einen höheren Erklärungsbedarf.» Es gebe nämlich Kunden, die jetzt automatisch von Preissenkungen von 15 bis 20% ausgingen und solche seien ja bei dynamisch kalkulierten Angeboten bereits vorhanden. «Bei statischen Produkten, die wir mit dem gehedgten Kurs kalkulieren, werden wir aber nicht mit Schnellschüssen reagieren. Dadurch, dass wir Dollars zu einem sehr guten Preis einkaufen konnten, sind wir preislich auf angemessenem Niveau.»
Hotelplan hingegen geht von Richtpreisen in den Katalogen aus, die in den Buchungssystemen entsprechend dem aktualisierten Wechselkurs sowie zu tagesaktuellen Preisen angepasst wurden. «Unseren Filialen und Agenten wurde mitgeteilt, dass Hotelplan Suisse diese Preissenkungen den Kunden weitergibt und zwar für sämtliche Destinationen», sagt Prisca Huguenin-dit-Lenoir, Kommunikationsleiterin von Hotelplan Suisse. Man gebe jeweils den tagesaktuellen Wechselkurs bei den dynamischen Leistungen weiter, die vorgefertigten Arrangements würden dem Kunden situativ und je nach Währungsvertrag zwischen 8 und 20% günstiger verkauft.
Thomas Althaus, Director von TUI Flex Travel, erklärt: «Wir verhandeln mit unseren Leistungspartnern in den USA ständig. Vor einer Buchung fragen wir nochmals nach und geben allfällige Preisnachlässe direkt an die Reisenden weiter.» Rund 70% der Leistungen kaufe man nämlich tagesaktuell ein.
Melanie Mooser