Wer das Veranstaltergeschäft von Kuoni kaufen will, kann auch nur einzelne Ländereinheiten erwerben. Eine weitere Aufteilung ist aber nicht möglich. Der Käufer von Kuoni Schweiz würde also das Touroperating, die 81 Filialen sowie die neun Spezialisten übernehmen.
Wie sieht es in den anderen Märkten aus? Umsatzmässig ist die Nordic-Region das grösste Stück des Kuchens, allerdings sind die Erlöse stark rückläufig (2014: 14%). Kuoni ist dort vor allem unter der Marke Apollo bekannt, das Geschäft mit einem Umsatz von CHF 844 Mio. und 771 Vollzeitstellen (FTE) läuft zu zwei Dritteln über Online-buchungen. Lediglich acht Filialen gehören dazu. Im Rahmen der Kuoni-Neuausrichtung wurde ein alter Bekannter als CEO Kuoni Nordic eingesetzt: Leif Vase Larsen, der 2011 bis 2012 auch CEO von Kuoni Schweiz war.
Im drittgrössten Outbound-Markt Grossbritannien konzen-triert sich Kuoni vor allem auf Highend-Reisen im Langstreckenbereich. 31 Filialen und 647 FTE gehören zum «Bündel» dazu. Managing Director Derek Jones lässt über englische Medien ausrichten, es gebe generell «grosses Interesse» an Kuoni UK. Bis zum 50-Jahre-Jubiläum im September 2015 hofft man, einen neuen Eigentümer präsentieren zu können. Ein Kaufinteressent ist offenbar Emirates-Tochter Dnata.
Die restlichen Aktivitäten in Indien, Hongkong und Benelux machen zusammen nur 12% aller Outbound-Aktivitäten aus. In Indien werden neben 17 eigenen Filialen deren 88 im Franchising betrieben, weshalb dieser Bereich die meisten Stellen aufweist (1137 Vollzeitäquivalente). In den Benelux-Staaten hingegen sind Kuoni und drei dazugehörende Spezialisten nur im Onlinevertrieb tätig.
Übrigens hat sich im Kuoni-Aktionariat seit jenem 14. Januar auch etwas getan. Der Migros-Genossenschafts-Bund hat seinen Anteil kurz danach von 4,8% auf weniger als 3% reduziert. Dafür ist am 22. Januar der Londoner Investmentfonds Go Investment Partners mit 3,03% eingestiegen. Es handelt sich gemäss Kuoni aber nicht um jene Investmentbank, die mit dem Verkauf beauftragt worden ist.