Im Bereich Badeferien Sommer 2008 scheint M-Travel Switzerland nicht
auf Kurs zu sein und die anvisierten Ziele zu verpassen. Aussagen wie
«Wir haben zu teuer kalkuliert und sind von der Kundschaft dafür
bestraft worden» oder «Diese Offensive müssen wir jetzt auf 2009
verschieben», wenn es um die Gewinnung von Marktanteilen durch die
Kooperation mit Air Berlin geht, die Thomas Stirnimann (CEO M-Travel
Switzerland) in der «Sonntagszeitung» vom 27. April machte, lassen
einerseits aufhorchen. Andererseits berichteten in der TI-Umfrage zu
den Buchungsständen von Mitte März (TI Nr. 11 vom 14. März) alle
befragten grossen TOs ausser M-Travel Switzerland von zweistelligen
Zuwachsraten.
TRAVEL INSIDE hat Roberto Luna, Leiter Touroperating Value bei M-Travel
Switzerland, über den aktuellen Stand der Dinge befragt. Luna ist Chef
der Marken Hotelplan, Esco und TPT, verantwortet in der
Sommerproduktion 2008 aber auch noch die Marke
M-Travel.
«Die Buchungssaison ist noch nicht gelaufen, aber ich verhehle nicht,
dass wir noch ein paar Buchungen brauchen. Die Situation bezüglich
Buchungsstände im Vergleich zum Vorjahr ist in etwa noch immer die
gleiche wie in der TI-Umfrage von Mitte März. Wir werden auch in
Zukunft nur kommunizieren, ob die verschiedenen Destinationen im
Vorjahresvergleich besser, schlechter oder in etwa gleich dastehen. Auf
prozentuale Angaben wie unsere Mitbewerber verzichten wir.
Grundsätzlich schauen wir den Buchungsstand als Gesamtpaket an. Ich
muss zugeben, dass wir eher konservativ eingekauft haben und dadurch
etwas weniger gut unterwegs sind als letztes Jahr. Es gibt Bereiche,
die noch verbesserungswürdig sind. Das Potenzial ist jedenfalls
vorhanden. Nun haben wir 18 Zusatz-Charterketten mit gut 100 Rotationen
aufgelegt, mit denen wir dank des breiten Markenportfolios spielen
können.»
Mit den lancierten Sommerspecials mit Abflügen bis Ende September, die
in den Reisebüros aufliegen und auch direkt gestreut wurden,
unterstütze man den Verkauf der Buchungseingang sei jedenfalls
erfreulich, so Luna. Die konkreten Last-Minute-Angebote über M-Travel
und die seit 1. April von M-Travel Switzerland verantworteten Denner
Reisen würden vom Markt gut angenommen. Im Übrigen zeige der Markt,
dass auch Mitbewerber nicht um die Lancierung von Last-Minute-Angeboten
herumkommen würden. Bei den Preisvergleichen, teils auch mit
Direktanbietern, sei man mit Denner Reisen bestens positioniert, so
Luna.
Nach Marken betrachtet äusserst sich Luna zur aktuellen
Buchungssituation so: «M-Travel und Denner Reisen sind gut unterwegs,
Hotelplan hat Nachholbedarf, TPT ist sehr gut unterwegs, Esco muss noch
Plätze gut machen. Die Langstrecke sowie Städtereisen von Hotelplan
sind sehr gut unterwegs.»
Luna erklärt, dass die Umstrukturierungen im ganzen Unternehmen, die
gleichzeitig anstehende Winterplanung und das zu bewältigende
Alltagsgeschäft eine grosse Herausforderung für alle seien. Dies könne
sich kurzfristig vielleicht auch hie und da mal auf den Geschäftsgang
auswirken. «Aber wir haben eine Vision, ein Ziel, und es macht grossen
Spass, darauf hinzuarbeiten.»