Seit Jahren waren die AUA und der Peoples Business Airport St.Gallen-Altenrhein Partner zum Wohl der gesamten Region Ostschweiz/Vorarlberg. Sie garantierten mehrmals täglich eine Linienflugverbindung in den AUA-Hub Wien und damit den Anschluss an die ganze Welt.
Die Zeiten haben sich dramatisch verändert, denn was im Moment in Altenrhein abläuft, hat mit Partnerschaft rein gar nichts mehr zu tun. Auf der einen Seite die Führung des kleinen privaten Flugfeldes Altenrhein, die anstelle der AUA mit einer eigenen Airline ab Ende März 2011 die Strecke nach Wien bedienen will und daher sämtliche Verträge mit der AUA gekündigt hat, gleichzeitig aber auf eine Codeshare-Vereinbarung hofft. Dies alles nach eigenen Worten auf der Basis gegenseitiger Gespräche und Vereinbarungen.
Auf der anderen Seite die «grosse» in den Lufthansa-Konzern eingebettete AUA, die sich über das Vorgehen der Flughafen-Verantwortlichen wundert, gewisse Aussagen als falsch bezeichnet, auf die Gültigkeit der Verträge verweist, weiterfliegen möchte und die Gespräche mit der Spitze der neuen Peoples Vienna Line einer Tochter des Airports Altenrhein mit dem gleichen Eigentümer nun aber ausgesetzt hat.
Aussage steht gegen Aussage, die Verwirrung ist perfekt und man fragt sich, ob die beiden in kurzer Zeit von Partnern zu Kontrahenten mutierten Parteien in ihren bisherigen Gesprächen jemals Klartext geredet haben. Wohl kaum, denn anders ist die nun völlig gegensätzliche Sicht der Dinge kaum erklärbar.
Im Moment herrscht Funkstille. Sollte der Flughafen an der angekündigten Erhöhung der Bodenabfertigungsgebühren um 40 Prozent festhalten, könnte die AUA den Flugbetrieb nach eigenen Worten nicht mehr wirtschaftlich betreiben und würde die Altenrhein-Operation per Ende Winterflugplan 2010/11 wohl einstellen. Zudem ist Altenrhein ein privates Flugfeld Markus Kopf als Eigner kann völlig eigenständig entscheiden, wen er auf seinem Flugfeld landen lassen will. So besitzt er die Freiheit, seine eigene Airline bevorzugt einzuführen, muss aber gleichzeitig mit rechtlichen Schritten seitens der AUA rechnen.
In Vorarlberg käme ein Aus für die AUA durchaus gelegen. Die Stimmen, welche der Lufthansa-Tochter vorwerfen, ihr Monopol in Altenrhein mit überhöhten Wien-Tarifen auszunutzen, wurden in letzter Zeit immer lauter.