Völlig überraschend kippte die Schweizerische Nationalbank (SNB) vergangene Woche den Euro-Mindestkurs von CHF1.20. Die Folge: Die europäische Gemeinschaftswährung rasselte in den Keller. Einkaufen im Euroraum ist für die Schweizer Konsumenten damit derzeit und voraussichtlich weiterhin so billig wie nie. Auf die Schweizer Outgoing-Branche hat dies wenig positive Auswirkungen. Damit die Kunden nicht erneut in Massen ins Ausland abwandern, um dort Reisen in Euro zu buchen, müssen sich die Reiseveranstalter etwas einfallen lassen. Die meisten haben bereits mit ersten Massnahmen reagiert.
So geben zum Beispiel Kuoni Schweiz und TUI Suisse 15 Prozent Euro-Rabatt auf Badeferien-Pauschalreisen auch bei Buchungen im Reisebüro. Hotelplan Suisse passt die Katalogrichtpreise für Ferien-Arrangements je nach Währung um acht bis 20 Prozent nach unten an. FTI passt den Umrechnungskurs für die laufende Winter- und die bevorstehende Sommersaison auf CHF1.05 an, bei Thomas Cook gilt für Neubuchungen der Umrechnungskurs von CHF 1.09. Bentour gibt für Pauschalreisen im Sommer 2015 (bei Buchungen bis 31. Januar) einen Euro-Bonus von CHF 100 pro Erwachsenem und CHF 50 pro Kind.
Andere wie etwa FTI (zusätzlich zum Kurs von CHF 1.05) oder Eurotrek verweisen die Reisebüros auf bestehende Euro-Buchungsportale, und im Online- und Dynamic-Geschäft profitieren die Kunden ohnehin von tagesaktuellen Preisen.
Die von TI befragten Branchenvertreter zeigen sich teilweise besorgt über die Entwicklung in Sachen Euro und rufen zu besonnenen Massnahmen auf. Einige sehen aber auch Chancen in der neuen Ausgangslage.
SG