Nach dem zerstörerischen Erdbeben in Nepal und angrenzenden Ländern sind die Anbieter von Reisen in das Himalaya-Gebiet gefordert. Bis Redaktionsschluss gab es keine Hinweise auf Todesopfer oder Personen mit schweren Verletzungen aus der Schweiz. Der Schock hingegen sitzt tief.
Von den 64 Kunden der Globetrotter Group konnten laut CEO André Lüthi 59 kontaktiert werden: «Sie alle sind wohlauf und wir versuchen, auch noch die letzten fünf Kunden zu kontaktieren.» Eine Gruppe mit Anschlussprogramm in Bhutan sei bereits weitergereist und setze die Reise fort. Für die Kunden in Nepal werde eine möglichst baldige Heimreise organisiert. Alle noch gebuchten Nepal-Reisen seien umgebucht oder annulliert worden.
Rund 30 Kunden hat Dawa Sigrist (TCTT) derzeit in Nepal. «Sie sind wohlauf, und da bei fast allen das Ferienende naht, werden sie bald in die Schweiz zurückkehren. Einige wenige mit Anschlussprogramm in anderen Ländern wollen ihre Reise aber fortsetzen. Alle neuen Abreisen haben wir vorerst verschoben und werden die Situation zusammen mit den Kunden noch diese Woche neu beurteilen.»
auch weitere anbieter wie etwa Aktivferien oder Himalaya Tours melden, dass man keine Opfer zu beklagen habe. Teilweise befänden sich die Gäste bereits auf der Rückreise.
TI-Redaktorin Melanie Mooser weilt derzeit in Tibet und wollte nach Nepal weiterreisen. «Am Samstag befanden wir uns in Gyantse, auf dem Weg zum Everest-Basislager auf tibetischer Seite und wollten diese Woche über den Friendship Highway nach Kathmandu in Nepal. Vom Erdbeben spürten wir nichts und haben davon erst am Abend im Hotel erfahren. Am Sonntag verursachten Nachbeben weitere Schäden in Kodari an der Grenze zu Nepal. Die Strasse dorthin ist unpassierbar. Wir werden nun via Lhasa über Chengdu (Südchina) und Hongkong Ende Woche in die Schweiz zurückfliegen.»
Die Organisation der Rückflüge ist schwierig. Der Flughafen von Kathmandu ist zwar offen, doch durch die zusätzlichen Hilfsflüge komplett überlastet.
UH/MM