Trotz Insolvenz von Nicko Cruises, dem grössten deutschen Flussreisen-Anbieter, wurden alle bisherigen Reisen mit Einschiffung bis und mit heute (Donnerstag, 14. Mai) durchgeführt. Über alle weiteren Reisen wird laufend auf der Internetseite von Nicko informiert. «Die Chance besteht, dass auch weiterhin die gut gebuchten Abfahrten zur Durchführung kommen», beurteilt Hans Kaufmann von Thurgau Travel, dem Hauptagenten von Nicko Cruises in der Schweiz, die aktuelle Lage. Solange diese Chance realistisch sei, werden die Passagiere vorläufig auch nicht umgebucht.
Nicko Cruises meldete am 5.5. am Amtsgericht Stuttgart Insolvenz an. Das beantragte Regel-insolvenzverfahren soll es dem Unternehmen erlauben, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und langfristig fortzuführen. Nicko wurde 1992 von Ekkehard Beller als Russland-Spezialist gegründet. Hauptgesellschafterin ist seit Januar 2013 die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis Equity Partner (Zürich), die damals erklärte, dem Unternehmen weitere Wachstumsschritte zu ermöglichen nun zieht sie aber bereits die Notbremse.
Als Grund für die aktuelle Entwicklung wird insbesondere das Hochwasser im Frühling 2013 mit den resultierenden Reiseausfällen und die seit 2014 anhaltenden Spannungen in den Nicko-Kernmärkten Ukraine und Russland genannt. Rückläufige Buchungen hätten nun zu einer unzureichenden Li-quiditätslage geführt. Marktinsider schliessen aber auch Management-Fehler nicht aus. Die Kundengelder sind abgesichert (deutsche Reise-sicherungsscheine).
BE