Hört sich nicht nach viel Information an. Doch die Reisebüros sind bereits hellhörig geworden. Zahlreiche Airlines haben für Buchungen in den Direktkanälen bereits Tools für die Erfassung der SFPD installiert; bei einer Flugbuchung im Reisebüro werden wie vorgestern im Swiss Agent Newsletter Anweisungen an die Reisebüros erteilt.
Es liegt eigentlich nahe, dass Airlines die Buchungsstelle um die Datenerfassung bitten. Sonst müssten sie ja jedem Passagier separat nachrennen, um die Daten zu erhalten. Doch hier liegt die Krux: Für Reisebüros ist dies einmal mehr ein Mehraufwand. Und Mehraufwand muss entgolten werden.
Die Airlines sind in der Klemme: Eigentlich ist dies ja kein von ihnen verursachter Mehraufwand. Wer kommt also dafür auf? Und wer haftet, falls die Daten falsch erhoben werden? Klar ist bloss, dass die TSA den Transfer der SFPD-Daten eindeutig den Airlines aufbürdet. Im Internet kann das der Passagier eben selber, doch im Reisebüro gibt es Arbeit. Bezahlte Arbeit?
Die USA stellen sich solche Fragen nicht. Paul Leyh, Programmdirektor von Secure Flight, bemüht sich um Transparenz: Das neue Prozedere sei simpel, erfordere wenig zusätzlichen Aufwand und werde für keine weiteren Verzögerungen bei der US-Einreise sorgen, zudem seien Datenschutz-Bedenken fehl am Platz. Das mag alles stimmen, doch wer erklärt dies den besorgten Flugpassagieren? Eben das Reisebüro.
Die Konfrontation zwischen Airlines und Reisebüros ist vorprogrammiert. «Wo Arbeit erbracht wird, muss auch bezahlt werden» wie die Reisebüroverbände, darunter der SRV, ihre Interessen durchbringen können, ist noch unklar. Sofern Secure Flight nicht der Tropfen ist, der das Fass zum Überlaufen bringt, passiert vermutlich nichts, und die Airlines setzen sich einmal mehr durch.