Trotz grossem Kommunikationsaufwand der lo-kalen Tourismusbehörden scheint die Lage hierzulande unklar. Alle grossen USA-Spezialisten berichten unisono davon, dass vor allem das Bearbeiten von Kunden- bzw. Reisebüroanfragen aufwendig sei. Allerdings ist der befürchtete Einbruch in Florida (noch) nicht eingetroffen.
Paul Heimo (Flex Travel) erklärt etwa: «Wir hatten einige Anfragen, da die Berichterstattungen im Radio teilweise verwirrend waren. Es herrscht aber keine Panik. Vereinzelt wurden Umbuchungen an die Westküste der USA vorgenommen.» Auch Alain Weber (Hotelplan) berichtet von vielen Anfragen: «Leider können aber auch wir nur von der aktuellen Situation berichten und nicht wie von den Kunden gewünscht Auskunft dazu geben, wie es in 34 Wochen aussehen wird!» Hotelplan verzeichnete laut Weber «lediglich ein paar Umbuchungen, jedoch keine Annullierungen».
Ähnlicht tönt es bei Knecht und Kuoni. Marcel Gehring (Knecht): «Wir hatten keine Annullierungen, und es ist jetzt nicht Hauptbuchungszeit, jedoch sind wir täglich mit Anfragen zur aktuellen Situation konfrontiert. Aufgrund der grossen Unsicherheit bei den Kunden ist kurzfristig sicher mit einem Einbruch der Florida-Zahlen zu rechnen.» Auch Franziska Wenger (Kuoni) beobachtet die Situation genau: «Die Mehrheit unserer Kunden, zurzeit etwa 100, reist innerhalb von Florida, wobei der Schwerpunkt Miami ist. Nur wenige haben Ferien an der Westküste geplant. Einzelne Umbuchungen haben wir jedoch vorgenommen.»
Beat Diggelmann (Sky-tours) bemerkt, dass die Nachfrage für Florida seit der Ölkatastrophe markant zurückgegangen ist: «Wir haben zurzeit vermehrt Anfragen verunsicherter Reisebüros und Kunden. Wichtig ist vor allem, dass diese richtig über die Lage vor Ort informiert werden und wissen, dass momentan keiner unserer Badestrände betroffen ist.»
Jean-Claude Raemy