«Patrouille Suisse» soll Kuoni zukunftsfähig machen (Ausgabe 2009-12)

In einem internen Projekt werden die Mitarbeitenden auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.

Die Neuausrichtung der Marke Kuoni ist grösstenteils umgesetzt, das
Investitionsprogramm für mittelfristige Kosteneinsparungen
implementiert. Nun konzentriert sich Kuoni auf die Bildung bzw.
Stärkung der inneren Corporate Identity, wie Stefan Leser, Chef 
Kuoni Schweiz und als Konzernleitungsmitglied für die Business Unit
Smart verantwortlich, gegenüber TI erklärt.
«Es geht nicht um das Umkrempeln oder eine vollständige
Restrukturierung der Organisation Schweiz, sondern um die Ausrichtung
des Geschäfts von einer produkteorientierten Organisation in eine
kundenfokussierte Struktur. Im Zentrum stehen dabei Qualitäts- und
Servicever- besserungen und die Auseinandersetzung mit künftigen
Veränderungen in der Reisebranche. Die Themen sind nicht neu, alle in
der Reisebranche kennen diese Herausforderungen. Wir wollen und müssen
uns damit befassen und diese strukturiert und professionell angehen und
um- setzen», führt Leser weiter aus.

Seit knapp einem Jahr beschäftigt sich die Kuoni-Geschäftsleitung mit
diesen Themen. Folgende Fragen und Bereiche standen im Mittelpunkt:

•Was ist ein Tour Operator?
•Shit happens – Shift happens: Was bedeutet das für Kuoni?
•Was passiert in der Tourismuswelt um uns herum?
•Was ist der Mehrwert eines Tour Operators?
•Wer hat bisher die Fragen beantwortet, auf die mit aktuell rund 31 Mia. Klicks pro Monat Antworten auf Google gesucht werden?
•Welche Antworten werden von einem Reisebüro erwartet?
•Welche Auswirkungen hat die schnelllebigere Zeit?

Oberste Maxime war und ist: Der Mensch soll im Mittelpunkt stehen, aber
er soll nicht im Wege stehen. Der Wunsch nach Erfahrungen, der
Wissensdurst, die Wichtigkeit von Werten und das Zugeständnis,
bewusster zu konsumieren, sind laut Leser die vier Grundhaltungen, die
im Segment Ferien und Reisen an Bedeutung gewinnen.

Am 3. Juni erfolgte nun der Kick-off für das Projekt «Patrouille
Suisse», das unter dem Motto «futuready» die Zukunftsfähigkeit des
Reiseunternehmens mit sicherstellen soll und in das rund 100
Mitarbeitende unter der Projektleitung von Thomas Meier (Kontiki-Saga)
und Philippe Knüsel
(Stellvertreter Business Unit Smart) involviert sind.

Die Ziele bis 2012 sind definiert:

•Öffnung für neue Perspektiven der Freizeitgestaltung
•Wandel von der produktorientierten zur konsumentenorientierten Organisation
•Unterschiede zwischen Ferien bereitstellen und Reisen organisieren aufzeigen
•Nicht nur in Katalogformaten denken
•Beziehungen aufbauen
•Schärfung der Profile
•Wettbewerbsfähigkeit durch Mehrwert, Flexibilität und Effizienz steigern
•Qualität der Mitarbeitenden steigern
•Offen gegenüber Neuem und immer einen Schritt voraus sein
•Begeisterung für die Zukunft wecken
«Das kostet Geld, aber wir investieren, obwohl auch wir unter der
aktuellen Situation leiden. Ich glaube an die Zukunft der
Reiseveranstalter und vor allem an den stationären Vertrieb. Mit diesem
Projekt wollen wir den veränderten Bedürfnissen der Kunden und der sich
wandelnden Welt des Reisens Rechnung tragen und uns für die Zukunft
richtig aufstellen», so Leser.