Die USA boomen als Top-Destination bei den Schweizern. Die Retailer
sind sich uneinig, ob dies mit der sich dem Ende zuneigenden Bush-Ära
oder dem tiefen Dollar-Kurs zusammenhängt. Letzteres, gekoppelt mit der
guten Konjunktur, scheint aber eher der Motor für die Reiselust der
Eidgenossen gen Westen zu sein.
Auch die Art zu reisen wandelt sich. Reisen mit einem hohen
Erlebnisfaktor und einer individuellen Komponente sind gefragter denn
je. So erstaunt es kaum, dass es dieses Jahr die Schweizer in Scharen
in die USA und nach Kanada zieht. Länder auf eigene Faust im Mietwagen
oder per Wohnmobil zu entdecken, bringt der neuen Reisegeneration mehr,
als sich zwei Wochen am Strand zu räkeln. Denn oft bleiben bei
Pauschal-Arrangements der direkte Kontakt und die Auseinandersetzung
mit der Kultur und den Eigenheiten eines Landes auf der Strecke.
Doch haben Flugpauschalreisen für gewisse Zielgruppen durchaus ihren
Reiz: Familien mit Kindern profitieren von den Annehmlichkeiten
beispielsweise eines «All-Inclusive»-Angebots enorm. Die Kinder sind
stundenweise betreut die Eltern kommen zu der wohlverdienten Ruhe.
Von Nörgeleien und Ungeduld dominierte Autofahrten in den Süden fallen
weg.
Individuelle Fernreisen liegen im Trend, Familienbuchungen stagnierten
in den letzten Jahren oder waren gar rückläufig. Nun beanspruchen
gerade Familien wieder vermehrt die Beratung im Reisebüro. Von dieser
Tendenz berichten zumindest die Agenten und sind mit dem aktuellen
Buchungstand der «Päckli-Ferien» in diesem Segment mehr als zufrieden.
Billiganbieter, Frühbucherrabatte und Kinderfestpreise machen es
möglich.
Kurzstreckenziele sind trotz USA- und Kanada-Boom auch diesen Sommer
gefragt. Klassische Badeferien-Destinationen wie die Kanaren, die
Balearen, die Türkei oder auch Griechenland erfreuen sich nach wie vor
grosser Beliebtheit und machen einen wesentlichen Anteil am Umsatz aus.
Der Buchungsstand bei den Wiederverkäufern für die Monate Januar und
Februar präsentiert sich auch für diese Destinationen mehr als
erfreulich.
Ob nun individuell in die Ferne gereist oder auf altbewährte
Pauschalreisen zurückgegriffen wird schliesslich und endlich gilt:
Die Mischung machts aus, gerade auch aus ökonomischer Sicht.