Herr Al Baker, können Sie kurz die Entwicklung Ihrer Airline in der Schweiz beschreiben?
Wir begannen im Jahr 2004 mit vier Flügen pro Woche von Doha nach
Zürich. Die Route erlebte seit der Lancierung ein positives Wachstum,
weshalb wir die Frequenz kürzlich um einen zusätzlichen Flug erhöhten.
Seit Oktober 2009 bieten wir also fünf Flüge in der Woche zwischen
Zürich und Katar.
Im Juni 2007 lancierte Qatar Airways mit Genf die zweite Destination in
der Schweiz. Auch hier starteten wir mit zunächst vier Flügen pro
Woche. Die GenfDoha-Route ist sehr beliebt, auch bei Reisenden
aus dem Nahen Osten. Per März 2009 erhöhten wir deshalb auch ab Genf
die Frequenzen auf fünf Flüge pro Woche. Damit liegt die
Gesamtkapazität bei zehn Direktflügen pro Woche zwischen Katar und der
Schweiz.
Unser Ziel ist eine tägliche Verbindung nach Zürich zu bieten und
unsere in der Schweiz ansässigen Kunden mit noch mehr Auswahl, Komfort
und Flexibilität zu verwöhnen.
Welches sind die wichtigsten Neuerungen für die Schweiz?
Die genannte Erhöhung der Frequenz auf der ZürichDoha-Strecke im
Oktober 2009 war ein Meilenstein für uns. Ein weiterer ist die neue
Verbindung nach Australien, die wir am 6. Dezember 2009 aufgenommen
haben. Über das Drehkreuz Doha ist man von der Schweiz aus in 21
Stunden in Melbourne.
Generell haben wir den Flugplan der bestehenden Routen angepasst, um
noch bessere Verbindungen für Reisende aus der Schweiz anzubieten.
Fluggäste von Zürich und Genf haben ausgezeichnete
Kurzzeit-Verbindungen zu nicht weniger als 35 Destinationen im ganzen
Netz von Qatar Airways. Das ist ein echtes Verkaufsargument.
Wie wichtig ist die Schweiz für Sie als Destination und als Quellmarkt?
Die Schweiz ist ein wichtiger europäischer Markt für Qatar Airways. Er
bietet eine gut ausgewogene Mischung von Geschäfts- und
Ferienreisenden, die wir beide bedienen können. Mit unserem breiten
Netzwerk decken wir viele attraktive Reiseziele wie die Malediven,
Bangkok, Ho-Chi-Minh-Stadt oder Muskat ab. Daneben bieten wir aber
natürlich auch gute Verbindungen zu den wichtigsten
Business-Destinationen wie Hongkong, Kuwait und Singapur. Unabhängig
von der Destination bieten wir den Schweizer Reisenden ein
Premiumprodukt mit preisgekröntem Service an Bord. Aber die Schweiz ist
auch ein sehr beliebtes Ziel unter den arabischen Reisenden und das
gilt auch für unsere Kunden aus ganz Asien.
Wie ist das Verhältnis der Schweizer Reisenden, welche Point-to-point fliegen und solchen, die von Doha weiterreisen?
Nur ein kleiner Prozentsatz unserer Passagiere aus der Schweiz fliegt
Point-to-point, der Rest reist an eine unserer 84 Destinationen
weltweit weiter. Unser Hub in Doha bietet ausgezeichnete Verbindungen
mit einer minimalen Transitzeit von nur 30 Minuten, das ist fast
einmalig in der Branche.
Qatar Airways investiert kräftig in die Infrastruktur des
internationalen Flughafens, um die höchsten Service-levels in der Luft
und auf dem Boden auch bei steigenden Passagierzahlen zu halten.
Einschliesslich des Ausbaus des exklusiven Premiumterminals
investieren wir rund eine Milliarde US-Dollar in die Einrichtungen am Flughafen.
Was sind die Gründe für die jüngsten Ergänzungen im globalen Netzwerk?
Australien war schon lange auf unserem Radarschirm und bietet für uns
ein enormes Marktpotenzial. Nun, da wir endlich ein geeignetes Flugzeug
für den Nonstop-Betrieb haben unser Flaggschiff Boeing 777-200 Long
Range freuen wir uns auf den nachhaltigen Eintritt in den
australischen Markt. Wir wollen einer ganz neuen Kundenschicht den
Zugang zum besten globalen Service bieten.
Indien war schon immer einer unserer wichtigsten Märkte: Mit dem
Netzausbau auf derzeit zehn Destinationen haben wir die Beziehungen mit
einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaften der Welt weiter
gestärkt.
Welches sind die Destinationen, die für die nahe Zukunft geplant sind?
Wir werden weiterhin unser Netzwerk ausbauen und neue Dienste weltweit
anbieten, das gilt sowohl für Business- aber auch Freizeit-Ziele. Nach
Melbourne in diesem Jahr planen wir, auch Sydney anzufliegen. Dazu
kommen weitere neue Destinationen in Europa, beispielsweise ab
Sommerflugplan Ankara, Barcelona und Kopenhagen.
Für Reisende ab der Schweiz wird vor allem Tokio schon bald besser
erschlossen. Die Verbindung via Doha mit schnellem Anschlussflug ist
preislich eine interessante Alternative. Ab April ist Tokio nebst Osaka
die zweite Destination, die wir in Japan anfliegen.
Ab Anfang Februar eröffnen wir zudem unsere elfte Destination in Indien
mit täglichen Flügen in das Technologiezentrum Bengaluru, früher
bekannt als Bangalore. Damit steigt unsere Kapazität zwischen Katar und
Indien auf 71 Flüge pro Woche.
Simon Benz
Zur Person
Akbar Al Baker studierte Wirtschaftswissenschaften und hatte danach
unterschiedliche Positionen in der zivilen Luftfahrtbehörde inne, bevor
er 1997 Geschäftsführer von Qatar Airways wurde. Er hat eine Lizenz als
Privatpilot und ist CEO mehrerer Geschäftsbereiche der nationalen
Fluggesellschaft von Katar Qatar Airways Holidays, Qatar Aviation
Services, Qatar Duty Free Company, Doha International Airport, Qatar
Distribution Company und Qatar Aircraft Catering Company. Er steuert
zudem die Entwicklung des New Doha International Airport, welcher ab
2011 schrittweise in Betrieb genommen wird.
BNZ