2006 haben die Schweizer Reisebüros ihren Bruttoumsatz im Schnitt auf CHF 5,559 Mio. gesteigert. Dies entspricht gegenüber 2005 einem Wachstum um 1,93%. Somit ging es die letzten drei Jahre insgesamt um 15,3% aufwärts, nachdem der durchschnittliche Umsatz pro Wiederverkäufer vom Hoch von CHF 6,565 Mio. im 2001 auf das Tief von CHF 4,821 Mio. im 2004 gefallen ist. Befragt wurden diesmal 776 Aktivmitglieder des SRV, von denen 326 geantwortet haben. Erstmals liegt die Rücklaufquote unter der Hälfte, nämlich bei 44%.
Hochgerechnet auf die gesamte Reisebranche in der Schweiz Retailer ohne Tour Operators schoss der Gesamtumsatz für 2006 auf CHF 13,0 Mia. Damit wurde das Rekordniveau von 2001 nicht nur wieder erreicht, sondern gar übertroffen. Im Vergleich zu 2005 beträgt das Plus 10,8%, wobei die Credit Suisse (CS) und der Schweizerische Reisebüro-Verband (SRV) für 2006 von 2200 Wiederverkäufern ausgegangen sind. Vor fünf Jahren waren es noch 2600. Im Verhältnis zur Rücklaufquote haben früher etliche Reisebüros mehr für alle gesprochen.
Die Bruttorendite aller Reisebüros in der Schweiz konnte innert Jahresfrist um 47,7% verbessert werden. Sprang sie seit 2003 von 0,0% auf 0,7% im 2004 bzw. auf 2,1% im 2005, liegt sie für 2006 nun bei 3,1%. Dies ist zwar ein für die Reisebüros erfreuliches Wachstum, doch im Vergleich mit anderen Branchen ist der Wert immer noch relativ bescheiden, so SRV und CS unisono.
Weiter unter Druck sind ihnen zufolge dafür die Margen, die zwar zulegen, aber im Saldo von den Wiederverkäufern immer noch negativ bewertet werden vor allem im Vergleich zu den Preisen und Mengen, die nochmals angezogen haben und weiter werden. Daraus lässt sich folgern, dass 2006 mit weniger oder gleich viel Passagieren mehr Geld umgesetzt worden ist.
Ebenso unter Druck sind die Reisebüros beim Verdienst. Der Bruttoertrag war von CHF 709020 im 2005 auf CHF 705993 im 2006 leicht rückläufig und steht diesmal für 12,7% des Bruttoumsatzes (Vorjahr: 13,0%). Negativ auf das Einkommen wirken sich die Ausgaben aus alleine die Jahressalärsumme vertilgte letztes Jahr 51,7% des Verdienstes (Vorjahr: 49,4%).
Norman C. Bandi
Perspektiven sowie Trends für 2008
Für 2007 rechnen CS und SRV mit einem Umsatzzuwachs aller Reisebüros von bis zu 10%. Sie glauben indes, dass diese obere Grenze tendenziell nicht erreicht wird. Für 2008 denken CS und SRV, dass eine Beruhigung der Konjunktur eintreten wird und gehen deshalb von etwas moderateren Wachstumsraten der Reisebüros aus. Dafür haben CS und SRV die Reisebüros noch nach den Trends der Destinationen befragt. Als umsatzmässig stärkste Wachstumsregion wurde dabei Asien genannt.
NCB