Auf 20 Geschäftsjahre bei RHZ Reisen blickt Geschäftsleiter Lukas
Zellweger bereits zurück und ist weiterhin von seinem Produkt
begeistert: «Die Reisehochschule Zürich (RHZ) bietet Studienreisen,
welche von fundierten, meist wissenschaftlich ausgebildeten
Reiseleitern geleitet werden. Wir bieten einerseits Fernreisen,
andererseits aber auch kunstgeschichtliche Reisen in Europa, die in
diesem Ausmass kein anderer im Angebot hat.»
Der Schwerpunkt für 2009 liegt bewährterweise in der Vielfalt, wobei
das Angebot an Fernreisen deutlich ausgebaut wurde. Wieder ins Programm
aufgenommen wurden Ostanatolien, Mali, Kambodscha mit Angkor Wat und
Südengland. Zum ersten Mal überhaupt bietet RHZ Reisen zudem Bulgarien,
Ladakh in Indien, Yunnan im Südwesten Chinas und die Reise «Chinas
gelbe Berge» an.
Wie Zellweger betont, entspricht genau dies der Kundschaft der RHZ:
«Unsere Kunden schätzen die Vielfalt. Keine Reise kann fünf Mal
angeboten werden, gleichzeitig sind aber alle Reisen jeweils relativ
schnell gut gebucht.» Auch bezüglich Fern- vs. Europareisen lässt sich
die Kundschaft
der RHZ, von denen jedes Jahr etwa ein Viertel Neukunden sind, nicht einteilen.
Generell wünschen sich die RHZ-Kunden, welche sich meist im
Altersbereich von 50 bis über 80 Jahre bewegen, ein intensives Programm
mit wenig Freizeit, erklärt Zellweger. Ihr hoher Anspruch richte sich
an den Inhalt des Reiseprogramms, weniger an die Unterkunft, welche
sich meist im guten Mittelklassebereich bewegt.
Entsprechend überrascht es ihn wenig, dass die dieses Jahr erstmalig
angebotene Schiffsreise auf der Elbe nicht recht anlaufen möchte: Für
die Kundschaft der RHZ kämen die Besichtigungen schlicht zu kurz, die
Zeit auf dem Schiff selbst sei zu lang. Ebenfalls unbefriedigend läuft
zurzeit noch Spanien, was Zellweger eher erstaunt, hat das Land doch
viel an Kunstgeschichte zu bieten. Dagegen finden Länder wie Iran oder
Syrien, die in den Medien eigentlich unter einem eher schlechten Image
zu leiden haben, guten Anklang bei den RHZ-Kunden.
Generell schreibt die RHZ im 2009 bisher gute Zahlen: Während das
vergangene Geschäftsjahr als bestes der RHZ-Geschichte überhaupt
abgeschlossen wurde von 2006 bis 2008 wurde insgesamt ein Wachstum
von 24 Prozent erreicht , ist 2009 bisher lediglich ein Rückgang von
zwei Prozent zu verzeichnen. Diesbezüglich rechnet Zellweger bis Ende
des Geschäftsjahres mit keinen grossen Veränderungen mehr: Nachdem die
RHZ ihren Katalog bereits im September lanciert hatte und seit dann
kein rückläufiger Buchungseingang festgestellt werden konnte, hat man
unterdessen 76 Prozent des Budgets bereits zusammen. Insgesamt rechnet
Zellweger für 2009 mit einem Minus zwischen null und acht Prozent.
Am Erfolg der RHZ beteiligen sich die Reisebüros indes wenig: Höchstens
fünf Prozent der Reisen werden über die Reisebüros verkauft.
Tatsächlich trifft die RHZ hier auf eine starke Konkurrenz. Dazu
Zellweger: «Viele Büros haben Verträge mit dem deutschen
Studienreiseveranstalter Studiosus abgeschlossen, der eine sehr starke
Reisebürobearbeitung betreibt.» RHZ Reisen bezahlt den Agenten zehn
Prozent Kommission. Die Kommissionierung sei jedoch verhandelbar,
sollte ein Reisebüro mehr RHZ-Reisen verkaufen.