Schengen auch im Luftverkehr – Ende März ist es soweit (Ausgabe 2009-09)

Der Flughafen Zürich baut bis 2011 für Schengen, ist für die Übergangsphase aber bereit.

Mit dem Sommerflugplan wird am Sonntag, 29. März, in der Schweiz das
Schengen-Abkommen auch im Luftverkehr umgesetzt. Die Schweiz wird damit
zur Aussengrenze des Schengenraums und muss an den Flughäfen den bisher
als Transit bekannten internationalen Raum in einen Schengen- und einen
Non-Schengen-Teil unterteilen. Dafür werden am Flughafen Zürich bis
Ende 2011 CHF 460 Mio. investiert. Dazu gehören ein Neubau für eine
zentrale Sicherheitskontrolle, ein Rück- und Neubau des Dock B (früher
Terminal B) sowie Anpassungsbauten bei der Skymetro. Um mit der
Umstellung auf den Sommerflugplan Schengen einführen zu können, wurden
für die Übergangsphase bauliche Anpassungen vorgenommen.

Thomas Heimberg, Manager Travel Industry Relations bei der
Flughafenbetreiberin Unique, gegenüber TI: «Das Dock A und das
komplette Airside Center werden neu als Schengen-Bereich definiert, das
Dock E als Non-Schengen-Bereich. Die bestehenden Busgates B22-29 werden
als Non-Schengen-Bereich genutzt, die neuen Busgates B01-10
kompensieren den Kapazitätsverlust im Schengen-Bereich (bereits seit
24. Oktober 2008 in Betrieb), werden also im Flugverkehr innerhalb des
Schengen-Raums genutzt.»

Innerhalb des Schengenraums fällt die Passkontrolle, weg. Für
Identifikationszwecke müssen die Passagiere ihre ID oder den Pass aber
weiterhin mit sich führen. Das Abkommen gilt nur für den freien
Personen-, nicht für den Warenverkehr. Zollkontrollen finden weiterhin
statt. Ebenfalls die «Security Checks», die bis zur Fertigstellung der
zentralen Sicherheitskontrolle Ende 2011 wie bis anhin im Umfeld der
Gates durchgeführt wird.
 
In den heutigen Kabinen der Passkontrolle (nach dem Check-in1 und 2)
werden ab 29. März Mitarbeiter von Unique (Flughafen Zürich AG) eine
Boardingpass-Kontrolle vornehmen, da der Bereich ab dem Airside Center
auch weiterhin Passagieren vorbehalten ist. Die Passkontrolle für Ein-
und Ausreisen von bzw. nach Non-Schengen-Ländern wird in die
Passkontrollhalle oberhalb der Skymetro-Station (bisher Passkontrolle
bei Einreise) verlegt.

Für Transfer-Passagier, die in Zürich in den Schengen-Raum einreisen
oder diesen verlassen, werden alle dafür notwendigen Sicherheits- und
Passkontrolle durchgeführt. Passagiere können sich am Flughafen Zürich
frei zwischen Schengen- und Non-Schengen-Bereich bewegen, sofern sie
über einen gültigen Pass und/oder ein Visum für den jeweils anderen
Bereich verfügen. Neu gilt das Schengen-Visum für alle Touristen und
Geschäftsleute auch in der Schweiz, ein Schweizer Visum gibt es nicht
mehr.

Zwei Dinge sind Heimberg im Zusammenhang mit Schengen wichtig zu
erwähnen: «Erstens ändert sich beim Check-in gar nichts. Zweitens wird
in keinem Bereich des Flughafens ein Hinweis auf Schengen oder
Nicht-Schengen sichtbar sein, das würde die Passagiere nur unnötig
verunsichern. Alle Passagiere, die den Gate-Angaben auf ihrer
Boardingkarte folgen, werden auf die richtigen Wege geleitet».

Urs Hirt