SCHWEIZER LUFTFAHRT EFFIZIENTER DENN JE (Ausgabe 2011-26)

Hansjörg Bürgi Chefredaktor des Luftfahrtmagazins SKYNEWS.CH

Die Schweizer Luft- und Raumfahrt weist eine Wertschöpfung von mehr als CHF 30 Mia. pro Jahr aus. Das sind sechs Milliarden – oder 25% – mehr als noch vier Jahre zuvor. Da die Arbeitsplätze in der Schweizer Aviatik im selben Zeitraum nur um 10% auf rund 180000 zugenommen haben, kommt dieser Zuwachs einer weiteren Effizienzsteigerung in der Schweizer Luftfahrt gleich. Dieser Schluss ist aus der Infras-Studie zu ziehen, die von Aerosuisse, dem Dachverband der Schweizer Luft- und Raumfahrt, und dem BAZL in Auftrag gegeben wurde und das Jahr 2008 untersucht.

Die Studie bringt deutlich zum Ausdruck, dass die grösste Wertschöpfung im Umfeld der Landesflughäfen anfällt, allen voran beim Flughafen Zürich. Doch es sind nicht die Flughäfen alleine, die Jobs und Mehrwert generieren, sondern das Gesamtsystem, also die Airlines, die Zulieferer, die Flugsicherung, die Unterhaltsbetriebe und alle anderen am Luftverkehr Beteiligten. Pro 1000 Flugbewegungen – Zürich zählt derzeit rund 270 000 pro Jahr – entsteht auf den Landesflughäfen eine Wertschöpfung von rund CHF 20 Mio.

Diese Zahlen gilt es sich vor Augen zu halten, wenn über den Fluglärm gestritten wird. Mobilität, Wohlstand und eine Wertschöpfung von CHF 30 Mia. pro Jahr gibt es eben nicht zum Nulltarif – sondern nur mit Flugverkehr, der auch für Emissionen verantwortlich ist. 

Die Schweizer Luftfahrt ist fit. Das zeigt die Studie und das zeigt auch die (unter dem Dach der Lufthansa) prosperierende Swiss. Allerdings braucht es wenig, dass aus einem satten Gewinn ein herber Verlust wird: Vulkanasche, Terrorangst, steigende Treibstoffpreise, Epidemien – der Luftverkehr ist auf jegliche Kosten-steigerungen sehr anfällig. Deshalb sind gute und faire Rahmenbedingungen umso wichtiger.