Das Attentat von Port El Kantaoui, bei dem 39 Menschen meist Touristen ums Leben kamen, ist ein schwerer Rückschlag für den Tourismus Tunesiens. Das EDA rät zwar nicht von Reisen ab, trotzdem bieten die TOs kostenlose Umbuchungen und Stornierungen an, teils bis Ende Oktober. Bei den grossen Veranstaltern haben zwischen 50% und 90% ihre Reise abgesagt, vor allem aufs Festland. Neubuchungen kommen nur noch vereinzelt herein und fast ausschliesslich für Djerba.
Auch beim Spezialisten Xenotours buchen die Festland-Kunden um oder warten ab. «Von Djerba wollte aber niemand vorzeitig abreisen, und es reisen auch weiterhin Leute dorthin», sagt Geschäftsführer Karl Hochstetter. Dass der IS das Land so schnell erreicht hat, überrascht ihn.
Boudeir Bouraoui vom tunesischen Fremdenverkehrsamt kann die langen Umbuchungsfristen der TOs verstehen. Gleichzeitig hebt er die Sofortmassnahmen hervor: «Die Armee hat ihre Sicherheitsmassnahmen in den Risikozonen verstärkt, und bereits seit 1. Juli sind bewaffnete Sicherheitseinheiten an touristischen Orten im Einsatz.» Ausserdem soll der Tourismussektor stärker finanziell unterstützt werden. Laut dem Tourismusministerium wurde zudem die kürzlich eingeführte Ausreisesteuer wieder abgeschafft.
SJ