Die Schweiz und Südafrika: Das ist zumindest seit drei Jahren eine Erfolgsstory. 2009 reisten noch 35000 Schweizer nach Südafrika, 2012 waren es bereits 55000, Tendenz weiter steigend. Ein vielseitiges Produkt hatte Südafrika schon immer zu bieten, doch die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren stark zum Positiven gewendet. Die Fussball-WM 2010 hat viele Investitionen und Renovationen ausgelöst und unter anderem dafür gesorgt, dass Südafrika hierzulande nicht mehr primär als unsichere Destination wahrgenommen wird. Es folgte eine bessere Fluganbindung dank der Edelweiss-Verbindung nach Kapstadt notabene eine Stadt, die sich immer stärker als trendige Citytrip-Destination vermarkten kann und nächstes Jahr als World Design Capital weiteren Aufwind erhalten wird.
Die steigende Beliebtheit Südafrikas (die ja auch in anderen Quellmärkten spürbar ist) wirkt sich auf die gesamte Region aus. An der Indaba herrschte in der SADC-Halle, in der das «restliche Afrika» beheimatet war, mehrheitlich Grossandrang und geschäftiges Treiben. Von Schweizer Veranstaltern etwa ist häufig zu hören, dass Erstreisende nach Südafrika fliegen und dann als Repeater auch die Nachbarsländer kennenlernen wollen. Davon profitieren in erster Linie Namibia und Botswana, aber auch in die anderen Länder kommt Bewegung. -Malawi etwa investiert seit zwei Jahren wieder in den Tourismus, und in Simbabwe hat die bevorstehende UNWTO-Konferenz einen richtigen Schub an touristischen Investitionen ausgelöst.
Die Region hat dabei erkannt, dass sie ein Gegeneinander nicht weiterbringt. Vielmehr versucht man sich in Kooperationen: etwa wenn Kwazulu-Natal und Mosambik zusammenrücken, wenn sich Johannesburg, Kapstadt und Durban gemeinsam vermarkten wollen (was leider nicht geklappt hat), oder wenn Fair Trade in Tourism South Africa (FTTSA) ihr «SA» im Namen streicht und sich künftig auf die ganze Region ausrichten will.
Also Friede, Freude, Eierkuchen? Das dann doch nicht. In Südafrika etwa behindert die zähflüssige und ineffiziente Politik des Staats und der Provinzen noch viele Projekte und Initiativen. Generell ist im Südlichen Afrika vieles staatlich reguliert, was einerseits für Ordnung sorgt und den angeschlagenen Airlines ihr Überleben sichert, aber eben auch ein schnelleres Wachstum verhindert. Dennoch: Die Nachfrage für die ganze Region ist vorhanden, das Angebot sowieso. Mit der Region dürfte es in touristischer Hinsicht weiter aufwärtsgehen.