Es war ein schwieriges Erbe, das Martin Inäbnit vor einem Jahr antrat, als er zuerst Vizepräsident, dann CEO und schliesslich zusätzlich VR-Präsident von Skywork Airlines wurde. Seine Vorgänger um CEO Tomislav Lang hatten auf ungebremstes Wachstum gesetzt und damit die Airline beinahe in den Ruin getrieben. Inäbnit, ex Crossair und Swiss, versucht nun seit einem Jahr mit allen Mitteln, das Ruder herumzureissen.
Erste Erfolge werden sichtbar: So konnte Inäbnit vor Wochenfrist verkünden, dass Skywork Airlines 2014 erstmals in ihrer Geschichte einen Bruttogewinn eingeflogen hat. Über den Berg sei man deswegen aber noch nicht, betont Inäbnit; dafür trage man noch zu viele Altlasten mit sich herum.
Während das Streckennetz im letzten Jahr von 34 auf 18 Destinationen reduziert wurde und vorerst auch auf dieser Grösse belassen wird, will Skywork ihr Charterbusiness verstärken. Die neuen Sommer-Charterketten nach Jersey (mit Belpmoos Reisen) und Heringsdorf (mit Railtour) sind nur ein Teil davon. Im Event- und Erlebnisbereich sollen weitere Kooperationen mit Veranstaltern folgen.
Geplant sind Städtereiseangebote mit Aaretal Reisen, City-Events wie z.B. das Military Tattoo in Edinburgh mit Belpmoos Reisen, Aviatik-Shows mit Cosmos Tours, «Wine&Dine»-Angebote mit Schär Reisen und Sportreisen mit Destination Travel.
Letzterer konnte an einem Branchenevent in Ittigen bereits konkrete Angebote präsentieren, etwa für die Eishockey-WM in Prag, den Formel-1-GP von Monza und die EM-Quali-Spiele der Fussballnati, aber auch für Sportarten wie Reiten, Handball, Motorrad oder Tennis. «Die Herausforderung wird nun darin bestehen, im Grossraum Bern eine zahlungskräftige Kundschaft zu finden, die solche exklusive Events besuchen möchte», sagt René Aeschbacher, Managing Director von Destination Travel.
Skywork Airlines ist derweil mit anderen Herausforderungen beschäftigt. Die fünf Dornier 328 die sich seit Anfang Jahr übrigens im Besitz der Airline befinden sind zu klein geworden und sollen bald durch 50-Plätzer ersetzt werden. Diese müssen aber auch die entsprechende Reichweite haben und zudem mit der gewünschten Geschwindigkeit fliegen können.
Inäbnit macht kein Geheimnis daraus, dass die Saab 2000 wohl die einzige Möglichkeit ist. Solche Maschinen werden notabene von Darwin/Etihad Regional geflogen, und Skywork hat bereits ein Auge darauf geworfen. Aufgrund der unklaren Situation dort kann im Moment aber nicht weiterverhandelt werden.
SJ