Southwest plant Einstieg in Langstreckenverkehr (Ausgabe 2013-26)

Die Ausweitung des Netzwerks über die USA hinaus nimmt langsam konkrete Formen an.

Southwest Airlines, 1967 gegründet und mit Sitz in Dallas, ist die älteste aktive Low-Cost-Airline der Welt – und bei weitem die erfolgreichste: Seit 1973 wurden stets Gewinne eingefahren. Gemessen am Passagiervolumen ist Southwest gar die zweitgrösste Fluggesellschaft der Welt. Basis des Erfolgs waren das Low-Cost-Konzept und die konsequente Ausrichtung auf den US-Domesticmarkt.

Von Langstreckenflügen sah man lange Zeit ab, da bezweifelt wurde, dass solche Flüge im Low-Cost-Modell durchführbar seien. Allerdings haben Carrier im asiatisch-pazifischen Raum wie Jetstar, Air Asia X oder Cebu Pacific oder jüngst auch Norwegian in Europa bewiesen, dass es geht. Diese Entwicklung hat zu einem Umdenken bei Southwest geführt. Southwest-CEO Gary Kelly hat angekündigt, dass sein strategisches Interesse dem Aufbau internationaler Routen gelte. «Wir arbeiten an einem Konzept, wie wir die Nachfrage für Low-Cost-Flüge auf Langstrecken befriedigen können, und werden ab 2015 in diesem Bereich aggressiv auftreten», wird Kelly in der «Baltimore Sun» zitiert. Offenbar ist Baltimore als Hub für Transatlantikverkehr von Southwest angedacht, was weder bestätigt noch dementiert wird. Dort befindet sich allerdings der grösste Southwest-Hub der US-Ostküste; die Airline belegt (zusammen mit Tochter AirTran) 28 Gates und sorgt für 70% des Passagierverkehrs. Dass Southwest aber auch im Flugverkehr nach Lateinamerika künftig ein gewichtiges Wort mitreden will, belegt die Tatsache, dass die Airline in Houston derzeit für USD 156 Mio. ein internationales Terminal erbaut.

Es wird erwartet, dass Southwest 2014 ihre internationalen Expansionspläne offenlegt.

Jean-Claude Raemy