SRV akzeptiert GGR nicht mehr (Ausgabe 2008-35)

An der Sitzung der SRV-Exekutive waren auch die Vorzugspreise Thema.

Die Mitglieder des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes (SRV) dürfen
keine Produkte mehr von oder an Unternehmen, die der Glarner
Genossenschaft Reisesicherung (GGR) angeschlossen sind, beziehen,
respektive verkaufen. Der SRV akzeptiert die GGR nicht mehr als
Kundengeldabsicherung.

Walter Kunz, SRV-Geschäftsführer, erklärt: «Die GGR hat eine einseitige
Anpassung unserer Vereinbarung vorgenommen. Der Selbstbehalt der
Versicherungspolice der GGR ist nicht mehr gedeckt. Deshalb haben wir
die Konsequenzen gezogen – im Interesse unserer Mitglieder.»
Robert Schmuki, CEO Castell Reisen und GGR-Verantwortlicher, entgegnet:
«Wir sind über die Aussage des SRV, dass die GGR nicht mehr genügend
Deckung habe, erstaunt.

Selbstverständlich funktioniert die GGR in einem Schadenfall. Wir haben
lediglich eine Umstrukturierung vorgenommen. Die dafür notwendige
Police wird per 1. Oktober 2008 angepasst. Für unsere Mitglieder gilt
nach wie vor der Versicherungsschutz durch die bestehende Police. Die
dafür notwendigen, aus eigenen Mitteln bestehenden Sicherheiten sind
hinterlegt. Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn sich der SRV darüber
Gedanken machen würde, wieviele Busunternehmungen in der Schweiz über
keine Kundengeldabsicherung verfügen.»

Die GGR hat laut ihrer Webseite zurzeit folgende Mitglieder: Castell
Carreisen, Näfels; Ganras Adventure Travel, Oberschan; Huber Carreisen,
Entlebuch; Stöcklin Reisen, Wettingen; Straubhaar Carreisen, Thun;
Swiss Tours, Gommiswald; Wefa Tours, Näfels.

An der Exekutiv-Sitzung des SRV kamen auch die Vorzugspreise von Swiss
und Lufthansa wieder zur Sprache. SRV-Präsident Hans-Jörg Leuzinger
bekräftigt erneut, dass diese Angelegenheit nicht vom Tisch sei, auch
wenn im Moment Ruhe herrsche: «Zurzeit sind wir daran, mit Swiss ein
Zeitfenster für ein weiteres Meeting zu finden. Die Initiative dazu kam
von Swiss; die Traktanden sind mir noch nicht bekannt.» Nach wie vor in
Bearbeitung ist die Angelegenheit bei der Wettbewerbskommission (Weko).

Ein weiteres Hauptthema an der Sitzung waren die neuen SRV-Strukturen.
«Es musste noch einiges geklärt werden, vor allem in Hinblick auf die
letzte Präsidentenkonferenz in dieser Form. Die personellen Entscheide
(Vertreter der Regionen im SRV-Vorstand) laufen in den Regionen. Es
sind aber gute Kandidaten in Aussicht», so Leuzinger.

Noch offen ist eine mögliche dritte Tranche 2009 der SRV-Werbung.
Leuzinger: «Die unheimlich hohen Zustimmungswerte der Kampagne 2008
durch unsere Mitglieder hätte ich in
dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Deshalb neige ich dazu, auch für
eine dritte Durchführung der Kampagne zu plädieren. Das ist allerdings
nur möglich, wenn die Grossen mitmachen.»

Chris Probst

SRV-Umfrage gescheitert

Aus der Umfrage zum Thema «Reisegeschäft Schweiz 2007/08», die der SRV
zusammen mit der Universität St. Gallen durchführte, resultierte ein zu
geringer Rücklauf. Laut SRV-Geschäftsführer Walter Kunz kamen 35%
weniger Fragebögen zurück als im Vorjahr, als die Umfrage noch in
Zusammenarbeit mit der Credit Suisse durchgeführt wurde. «Die
Fragebögen wurden teilweise nur unvollständig ausgefüllt oder gar nicht
retourniert. Allgemein gültige Aussagen können wir somit leider nicht
präsentieren», bedauert Kunz.   

NDR