Die Teilnehmer der Indien-Reise TRAVEL INSIDE «ON TOUR» eilten nicht von einem Luxushotel zum anderen. Nachhaltiges Reisen, authentische Erlebnisse, soziales Engagement in Freiwilligenprojekten und auch touristische Highlights standen auf dem Programm. Nachhaltig sind vor allem die Eindrücke, Gerüche und Erlebnisse. Wir bewegten uns in einer Welt der Gegensätze.
Nach Angaben der Weltbank haben heute 44% der Einwohner Indiens weniger als einen US-Dollar pro Tag zur Verfügung, das Jahresdurchschnittseinkommen liegt bei USD 730. Noch immer ist ein Viertel der Bevölkerung die rund 1,2 Milliarden Menschen zählt zu arm, um sich eine ausreichende Ernährung leisten zu können. Da mag sich niemand über unbekanntes, scharfes Essen beschweren. Kinderarbeit, Kinderarmut Tatsachen, die erlebbar werden, wenn man am Bahnhof von bettelnden Kindern umringt wird.
Armut und Elend auf der einen Seite unglaubliche Freundlichkeit und Lebensfreude werden uns auf der anderen Seite zum Beispiel im Bal-Prakash-Projekt entgegengebracht. Ziel des Schulprojektes ist es, Kindern in Not eine Kindheit und eine Ausbildung zu ermöglichen. Die TI-Gruppe spielte, bastelte und tanzte mit den Kindern. Die Freude über mitgebrachte Buntstifte, das Ausprobieren einer Digitalkamera oder der Spass und Versuch, den Besuchern Cricket beizubringen, waren unermesslich. Allein mit Zeit und Aufmerksamkeit konnten die Teilnehmer zumindest einen kleinen Beitrag leisten.
Im Gegensatz zu den einfachen Unterkünften der meisten Einwohner überragen und überstrahlen unglaubliche Monumente die besuchten Städte. Die Freitagsmoschee in Delhi, das Rote Fort in Agra oder der Taj Mahal sind nur drei Beispiele der faszinierenden Architektur-Geschichte, die wir während der Rundreise durch Nordindien kennenlernen durften. Frühes Aufstehen lohnte sich, denn bei durchschnittlich 45 Grad im Schatten und gefühlten 60 Grad in der Sonne konnte leider nicht immer jedes Detail der Paläste erfasst werden.
Indien prägt. Es war heiss, scharf, farbenfroh und sehr freundlich. Indien kalibriert und bringt einen auf den Boden der Tatsachen zurück. Man schätzt das, was man hat, und versteht missmutige Menschen in der Schweiz noch viel weniger als vorher.