Ein Jahr A380 DubaiZürich. Ein Grund zum Feiern?
Eindeutig. Der A380 hat sich unglaublich schnell etabliert auch bei unseren Vertriebspartnern. Er wird als Flaggschiff wahrgenommen und zieht die Menschen nach wie vor an. Viele unserer Schweizer Kunden buchen explizit den A380. Weltweit haben wir beim A380 einen Ladefaktor von 90%, mehr als der Durchschnitt unserer anderen Flugzeuge.
Sie konnten die vergrösserten Kapazitäten also gut an den Mann bringen?
Mit dem A380 ab Zürich haben wir täglich 163 Sitze dazugewonnen insgesamt sind es nun 870. Genf ist mit der 777-300ER um 90 Sitze am Tag auf 360 gestiegen. Den grössten Teil der zusätzlichen Kapazitäten konnten wir verkaufen. Auch in der First und Business Class gehen wir oft mit voller Ladung raus. Obwohl der Flug nur sechs Stunden dauert, werden erstaunlicherweise auch die Duschen der Private Suites gut genutzt.
Die arabischen Airlines überbieten sich ja teilweise mit ihren First-Class-Angeboten. Macht das auch im europäischen Markt Sinn?
Die First Class hat eine absolute Berechtigung bei uns. Wer auf den Malediven eine Unterkunft für CHF 5000 die Nacht bucht, hat auch das Geld für einen preislich attraktiven Erste-Klasse-Flug. Wir haben die First nicht aus Image-Zwecken, sondern brauchen sie effektiv.
Wohin reisen die Schweizer mit Emirates?
Zirka 35 bis 40% fliegen nach Dubai und bleiben dort. Die Einreisen aus der Schweiz wachsen auch dank uns. Dubai ist attraktiv für Geschäftsreisende und inzwischen auch als Städtereiseziel. 60 bis 65% fliegen über Dubai hinaus Richtung Indischer Ozean, indischer Subkontinent, Südasien, Australien, Neuseeland wo uns unsere Partnerschaft mit Qantas zugutekommt und übrigens auch nach Afrika, wo wir recht stark sind.
Die Golfcarrier müssen sich viel Kritik von der Konkurrenz anhören, was angebliche Staatssubventionen angeht.
Subventionen gibt es nicht. Punkt! In Sachen Transparenz stehen wir gut da, man kann unseren Finanzbericht sogar als PDF auf der Website ansehen. Öl hat Dubai auch nicht. Natürlich profitieren wir von gewissen Standortvorteilen, zum Beispiel der Pro-Aviation-Politik der Regierung und einem Flughafen, der 24 Stunden geöffnet ist. Aber dafür entschuldigen wir uns sicher nicht. Zudem ist Dubai eine geografische Perle. Von hier können wir die ganze Welt vernetzen. Und wir produzieren günstig durch unser Modell, das ausschliesslich auf Langstreckenflügen und -flugzeugen basiert. Zudem ist der A380 besonders effizient.
Und Gewerkschaften, die Ihnen das Leben schwer machen könnten, gibt
es auch nicht
Dass wir trotzdem ein attraktiver Arbeitgeber sind, zeigen die Zahlen: 406000 Menschen haben sich 2014 auf eine Stelle bei Emirates beworben, 129000 davon für die Flugbegleitung. Von unseren 3700 Piloten sind übrigens 59 Schweizer und von den 19500 Flugbegleitern deren 21.
Haben Sie weitere Ausbaupläne in der Schweiz?
Für einen weiteren A380 in Zürich gibt es derzeit keine Pläne. Genf hat die Infrastruktur ja gar nicht. Auch ein zusätzlicher Flug ist nicht geplant. Momentan arbeiten wir lieber daran, unsere bestehenden Kapazitäten noch besser zu verkaufen. Unsere Strategie lautet eher: mehr Passagiere pro Flug. Das haben wir mit dem A380 ab Zürich und der 777-300ER ab Genf ja geschafft.
SG