«Super Friday» in St.Gallen (Ausgabe 2011-07)

Branchengrössen diskutierten am St.Galler Touristiker-Tag über Luftfahrt, Ausbildung und Social Media.

Vergangenen Freitagnachmittag trafen sich rund 280 Entscheidungsträger der Schweizer Tourismusbranche zum 22. St.Galler Touristiker-Tag. Der Auftakt zur diesjährigen Branchentagung – dem «Super Friday», wie ihn einige Branchenprofis nennen – gehörte dem BAZL-Direktor Peter Müller. In seiner Keynote-Präsentation machte er den Spagat zwischen der Luftfahrt und dem Tourismus und leitete damit die anschliessende Luftfahrt-Diskussionsrunde ein. Gemeinsam mit Stefan Conrad (Flughafen Zürich), Thomas Frischknecht (Belair Airlines), Karl Kistler (Edelweiss Air) und Jürg Rämi (Euroairport) nahm er sich des Themas «Zukunftsstrategie zwischen Wirtschaft und Politik» an. Im Laufe der Diskussion machte sich vor allem das Dilemma bemerkbar, das sich aus den regionalen Problemen der Flughafengemeinden und -kantone und des auf internationaler und interkontinentaler Ebene spielenden Wettbewerbs ergibt. Immer wieder thematisiert wurde die Rolle des Bundes hinsichtlich der Entscheidungen um die Zukunft der Schweizer Flughäfen und der Luftfahrt.

In der Diskussion über die Reisebürolehre waren sich André Lüthi (Aus- und Weiterbildung SRV), Stefanie Rieger (Kuoni) und Rainer Schenkel (TUI Suisse) nicht immer einig, wie der Branchennachwuchs auszubilden sei. Insbesondere in der Frage, ob mehr Kundenmanagement oder mehr Administratives gelehrt werden solle, gingen die Meinungen auseinander. 

Für Zündstoff sorgte auch das Referat von Andreas Dietrich (Online Travel). Mit Aussagen wie «die Reisebranche hat die Entwicklung im Internet verschlafen» oder «in 15 Jahren gibt es nur noch einen Buchungschannel, und zwar das Internet» sorgte er für genügend Gesprächsstoff für die anschliessende Diskussion. Dort debattierte er mit Michele Aggiato (Travelbrain), Benno Iten (Kuoni), Martin Rechsteiner (Müllener) und Roland Zeller (Travelwindow) über die technologische Zukunft der Branche, speziell in Bezug auf Social Media und Smartphones. Gerade im Bereich der Apps für Mobiltelefone gebe es ein grosses brachliegendes Potenzial: die Location-based Services, mit denen der Kunde während der Reise auf Angebote zugreifen könne.

Den Abschluss des «Super Friday» machte Hans Lerch, der als Erster bereits zum zweiten Mal auf dem «Roten Stuhl» von «travel manager»-Chefredaktor Beat Eichenberger Platz nahm.