Susanne Richter: «Offen für Dinge, die sich verändern» (Ausgabe 2008-43)

Die AUA setzt weiterhin auf servicestarke Qualitätsairline.

Frau Richter,wie hat sich die AUA in ihren 50 Jahren in der Schweiz entwickelt?

50 Jahre Austrian ist auch 50 Jahre Zürich. 1958, gleichzeitig
mit der Gründung, ist der erste Flug nach Zürich gestartet.
Mittlerweile haben wir 15 Flüge am Tag – jeweils vier von Genf,
Altenrhein und Zürich sowie drei von Basel unter der Woche. Wir sind
also gewachsen.

Wie positioniert sich die AUA heute in der Schweiz?

Ich sehe es als Erfolgsrezept, dass wir uns in den letzten
Jahren ziemlich gleich positionierten: als servicestarke
Qualitätsairline mit Fokus auf Österreich, auf Zentral- und Osteuropa
und auf Asien. Was neu ist, ist ein verstärkter Fokus in den mittleren
Osten: Gewisse Destinationen sind wir zwar immer geflogen, aber mit dem
neuen Produkt Premium Service, zwei neuen Destinationen in
Saudi-Arabien und der neuen Destination Amman hat sich dieser Fokus
verstärkt.

Haben Sie Ihre Ziele von 2007 erreicht?

Im Österreich-Verkehr haben wir gewonnen. Die Nummer eins nach
Zentral- und Osteuropa werden wir hier nicht sein. Aber wir haben
dorthin die meisten Destinationen im Schweizer Markt und für Strecken,
bei denen wir mit anderen Onestop-Verbindungen konkurrieren, sind wir
oft die erste Wahl. Auch bei Strecken, bei denen es
Nonstop-Verbindungen gibt, haben wir
dazugewonnen. In Asien mussten wir letztes Jahr einige Destinationen
wegen der Flottenharmonisierung streichen, was unsere Position nicht
gestärkt hat. Zwei von drei Zielen haben wir also erreicht.

Wie ist der Geschäftsgang aus der Schweiz im 2008?

Wir haben leichte Steigerungen gegenüber 2007. Wenn ich die
aktuelle Buchungssituation ansehe, so wirkt sich die momentane
Konjunkturlage nicht in markanten Rückgängen aus.

Über welche Kanäle erfolgen die Buchungen?

Über 80 Prozent gehen über die Reisebüros. Vom Direktverkauf
erfolgt ein grosser Teil über das Internet, Tendenz leicht steigend.
Das sind in erster Linie die ganz einfachen Reisen.

Welche Neuheiten bewerben Sie speziell in der Schweiz?

Den Premium Service: Das sind vier Airbusse A320, die umgebaut
und mit neuen Recaro Sleeper Seats ausgestattet wurden. Zudem wurde
hier ein Service eingeführt, welcher typische österreichische
Gastfreundschaft und arabisches Flair verbindet. Dieser Service wird
seit Herbst nach Astana, Damaskus, Teheran, Kairo, Erbil und Dubai und
seit 3. Oktober auch nach Riad und Jeddah angeboten.

Wie läuft der Vertrieb der Strecke Zürich–Wien?

Die Konkurrenz ist da und sie ist gross. Aber wir haben auf
dieser Strecke trotzdem nicht verloren. Das hängt, denke ich, auf der
einen Seite damit zusammen, dass die Passagiere den Service schätzen,
und andererseits damit, dass wir ab Wien 130 Destinationen anbieten.

Wie lange bleiben Sie der Schweiz als GM erhalten?

Ich denke, fünf Jahre sind eine gute Zeit, denn dann hat man
verschiedene Zyklen – gute Jahre, schlechte Jahre – durchlaufen. Und
die fünf Jahre möchte ich auch machen. Pläne für danach habe ich noch
nicht. Wie ich zu sagen pflege: Ich weiss, was ich will, aber ich bin
offen für Dinge, die sich verändern.