Tag der Entscheidung für Etihad Regional naht (Ausgabe 2015-07)

Mitte Februar werden an einer Sitzung mit dem BAZL alle offenen Punkte besprochen.

Die grossen Expansionspläne von Darwin Airline/Etihad Regional erleiden einen weiteren Dämpfer. Die Schweizer Fluggesellschaft gab bereits vor drei Wochen bekannt, sich von den defizitären Strecken Genf–Nizza, Genf–Toulouse, Lugano –Zürich und Zürich–Linz zu trennen.

Dabei dürfte es aber nicht bleiben: Für den Sommerflugplan hat Darwin in Genf und Zürich lediglich 18 an Stelle der usprünglich geplanten 63 Slots beantragt.

Erich Rindlisbacher, Managing Director von Slot Coordination Switzerland, bestätigt einen entsprechenden Artikel von «Aerotelegraph». «Die Slots für den Sommer müssen jeweils bis Ende Januar eingegeben werden, Fristverlängerungen werden nicht gestattet», erklärt Rindlisbacher.

Bei Darwin tönt dies anders: «Das ist reine Spekulation. Wir haben noch nicht darüber entschieden, wie viele Slots beantragt werden», sagt Darwin-Sprecher Massimo Boni. 

Letzten Herbst noch gab Darwin bekannt, ihr Netzwerk per Sommer 2015 auszubauen. Nun sind bereits vor Beginn des Sommerflugplans mehrere Strecken gestrichen worden. Diese Streichungen ziehen auch am Personal nicht spurlos vorbei. Die jüngste Entwicklung erfordert den Abbau von 60 der 320 Stellen. Betroffen sind zu etwa gleichen Teilen die Flugbesatzung sowie das Bodenpersonal. 

Der Umbau wird aber noch weitergehen. Die Fluglinie wird sich demnächst einer grundlegenden Umstrukturierung des operativen Geschäfts unterziehen, um sich als Anbieter von Vertragsdienstleistungen für andere Fluggesellschaften in Europa zu etablieren. Dafür hat Darwin vergangene Woche einen detaillierten Businessplan beim BAZL eingereicht. BAZL-Sprecherin Martine Reymond bestätigt dies gegenüber TRAVEL INSIDE. 

Mitte Februar sei dann eine Sitzung mit den Verantwortlichen von Darwin/Etihad Regional geplant, an der sämtliche Inhaltspunkte dieses Businessplans besprochen werden, unter anderem das Codeshare-Abkommen mit Etihad Airways. Hauptthema werden die sogenannten «Ownership and Control»-Bedingungen sein. 

Das BAZL hat die Koo-perationsverträge grund-sätz-lich akzeptiert. Mit dem bisher geplanten Kooperationsmodell wäre Darwin laut BAZL finanziell aber zu stark von Etihad abhängig.

MM