Murilo Cassino, General Manager Switzerland, ist zufrieden, konnte der Market Share im Juni gesteigert werden. «Dies hat sicherlich mit der neuen Frankfurt-Rio-Verbindung zu tun, die in den Systemen aufgeschaltet wurde», sagt Cassino. Auch wirke sich der seit Anfang Juni aktive Swiss-Codeshare von Zürich via Paris nach Sao Paulo und Rio de Janeiro positiv aufs Geschäft aus. Derzeit ist TAM mit Swiss hinsichtich eines Codeshares von Genf nach Frankfurt und London im Gespräch. Die definitive Zusage erwartet Cassino innerhalb der nächsten drei Monate.
Momentan bietet TAM neun tägliche Flüge von den fünf europäischen Hubs in Paris, Frankfurt, London, Madrid und Mailand an. Die Auslastung auf diesen Flügen bewegt sich laut Cassino zwischen 90 und 95 Prozent. «Wir haben eigentlich zu wenig Kapazitäten für die hohe Nachfrage», erklärt er und fügt an, dass die Flüge von Frankfurt und London nach Rio gerade einmal einen Monat in den Systemen geladen sind, jedoch bereits zu circa 75 bzw. zu knapp über 60 Prozent ausgelastet sind. Durch diese beiden Flüge hat sich die Situation um die Kapazitätsengpässe zwar etwas normalisiert, dennoch ist sich Cassino sicher, dass TAM 2011 neue Flüge auflegen muss, um der weiterhin noch ansteigenden Nachfrage gerecht werden zu können. Durch die in vier Jahren in Brasilien bevorstehende WM und die 2016 dort stattfindende Olympiade werde sich die Nachfrage für Brasilien sicherlich noch erhöhen.
Seit dem 13. Mai 2010 ist TAM Mitglied der Star Alliance. Dadurch könne sie neue Kundensegmente generieren, so Cassino. «Bereits sind grosse Schweizer Konzerne auf uns zugekommen und wollten unser Produkt -kennenlernen.» TAM-intern habe sich durch die Allianz-Mitgliedschaft allerdings nicht viel geändert. Eine grössere Umstellung habe jedoch der Wechsel von Sabre zu Amadeus bedeutet.
Für die kommende Zeit ist der Schweiz-Chef von TAM zuversichtlich. Erstens sei TAM nun in den Katalogen der wichtigsten Südamerika-Spezialisten vertreten und zweitens sei die Schweiz im 2009 hinsichtlich der Einreisezahlen in Brasilien vom 18. Platz im 2008 auf den 14. Platz vorgerückt. «Die neue Marktpräsenz von TAM ist sicherlich auch ein Grund für diese Entwicklung, denn schliesslich wird die Nachfrage zum Teil auch vom Angebot generiert. Wir sind relativ offensiv am Markt, obwohl wir ein Offline-Carrier sind. Wir haben grosse Ziele, die wir erreichen wollen.» Eines dieser Ziele ist ein Nonstop-Flug in die Schweiz. Derzeit steht allerdings keine der momentan 137 TAM-Maschinen zur Disposition. Vor Kurzem erhöhte die Airline ihre Flugzeugbestellung bei Airbus auf insgesamt 176 Maschinen (134 A320, 15 A330-200 und 27 A350 XWB). Damit will TAM das durchschnittliche Alter der Flotte bei sechs Jahren halten.
Simon Benz