TAP Schweiz sucht die Nähe zu den Reiseveranstaltern (Ausgabe 2012-23)

Die Airline verzeichnete 2011 in der Schweiz ein Passagierwachstum und will sich verstärkt auf Social Media konzentrieren.

Seit 4. März 2012 amtet Pedro Pinto vom Zürcher Stadtbüro aus als neuer General Manager von TAP Portugal für die Schweiz und Liechtenstein. Die letzten drei Jahre war er in Moskau stationiert, wo er für die Streckeneröffnung zuständig war. «Während ich in Moskau für den Aufbau von TAP zuständig war, bin ich hier in ein bereits funktionierendes Unternehmen gekommen. In der Schweiz geht es darum mehr um die Optimierung», so Pinto 

Der neue Schweiz-Chef startet langsam: «Ich muss zuerst wissen, wo ich bin, bevor strategische Veränderungen vorgenommen werden können», so Pinto. Nachdem das Verhältnis zu den TOs in den letzten Jahren aufgrund des starken Wettbewerbs gelitten hat, möchte er sich den Veranstaltern nun wieder annähern und eine funktionierende Partnerschaft aufbauen. Auch wenn der Direktverkauf von TAP mittlerweile auf 30% gestiegen ist, will Pinto auch in Zukunft einen Fokus auf den Trade richten. 

Derzeit fliegt TAP dreimal täglich von Zürich und Genf nach Lissabon sowie ab Zürich einmal und ab Genf zweimal pro Tag nach Porto.  2011 beförderte die Airline aus der Schweiz rund 400000 Passagiere, eine Zunahme von 8,2% gegenüber 2010. Davon reisten rund 220000 Fluggäste nach Portugal und 180000 Passagiere reisten weiter in eine der Langstreckendestinationen von TAP. Das Verhältnis der TAP-Fluggäste ab Zürich und Genf hält sich analog zum praktisch identischen Flugprogramm in etwa die Waage. 

«Das Point-to-Point-Geschäft ist wichtig für TAP, aber das Hub-Business ist und bleibt unser Kerngeschäft. Unser Ziel ist es, möglichst viele Europäer nach Brasilien und Afrika zu bringen und umgekehrt», sagt Pinto. Die Hauptkompetenz von TAP liege in Brasilien, wo man derzeit zehn Destinationen von Lissabon aus bediene. «Wir bieten 74 wöchentliche Flüge nach Brasilien an, wobei die Frequenzen je nach Saison variieren können. Damit sind wir die europä-ische Airline mit den meisten Brasilien-Flügen.» 

Ein weiterer Fokus von TAP liegt in Afrika, vor allem in den portugiesischsprachigen Ländern. Ein gutes Beispiel dafür ist laut Pinto der Inselstaat Kapverden, dessen touristisches Angebot kontinuierlich ausgebaut werde und der in Zukunft noch grosses Potenzial biete.

Aber nicht nur in Südamerika und Afrika baut die Airline ihre Präsenz aus, sondern auch in Europa. Anfang des Monats wurden die Flüge nach Turin (3. Juni) und Berlin (5. Juni) aufgenommen. Ursprünglich war geplant, Berlin mit der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg (BER) zu bedienen. Nun wird jedoch bis im Frühjahr 2013 nach Tegel geflogen.

«Auch Basel wäre eine interessante Destination für TAP, obwohl es derzeit noch keine konkreten Pläne für eine Flugaufnahme gibt», erklärt Pinto. Die Stadt sei hinsichtlich der Anzahl Firmen, der MICE-Möglichkeiten und der grossen ethnischen Community sehr attraktiv, allerdings sei der Wettbewerb in Basel aufgrund der Aktivitäten von Easyjet sehr gross. Der Billigcarrier fliegt im aktuellen Sommerflugplan täglich nach Porto sowie viermal wöchentlich nach Lissabon und zweimal nach Faro.

Simon Benz