Das Jahr 2015 ist gerade einmal 15 Wochen alt. Die Herausforderungen, welche die Schweizer Reisebranche bislang zu meistern hatte, waren allerdings bereits vielfältig. Allen voran der Euro-Krise wegen. Wie die aktuelle Frühjahrs-Umfrage von TRAVEL INSIDE bei den Veranstaltern zeigt, war im Vorteil, wer schnell und flexibel reagieren konnte. Kulanz und Entgegenkommen den Kunden gegenüber in Form von Eurorabatten oder Buchungsmöglichkeiten in Euro retteten in den wichtigsten Buchungswochen des Jahres vielen TOs das Geschäft.
Doch nicht jeder konnte sich so mühelos aus den Fängen der äusseren Umstände befreien. ITS Coop Travel hat die Krise zum Beispiel stark zugesetzt. Als Direktvertriebsveranstalter liegt dessen Schwerpunkt eben nicht in der Beratung durch die Reisebüros, die allfällige Bedenken der Kunden mittels Gesprächen vielleicht noch ausräumen können, sondern v.a. im harten Online-Preiswettbewerb. So gab es denn auch keine Angaben zum aktuellen Buchungsstand. Auch Kuoni Schweiz will sich von der Branche (und damit von möglichen Käufern) nicht in die Karten schauen lassen.
Apropos Kuoni: Auch dies war und ist eine Herausforderung zu Beginn dieses Jahres. Während die Schweizer Reisebürolandschaft von den Untergangs-Schlagzeilen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, konnte die TO-Konkurrenz aber augenscheinlich von der Kuoni-Krise profitieren. Gut angenommen werden offenbar Anstrengungen, welche die TOs unternehmen, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Etwa eigene Hotelmarken von Thomas Cook oder TUI Suisse, das Luxussegment von FTI oder das hauseigene Charterprodukt Holidayjet von Hotelplan.
Nicht zuletzt geht es aber auch darum, mit den Unsicherheiten der Kunden umzugehen. Ob Germanwings-Absturz oder Anschlag in Tunis: Hier sind die Fachleute gefragt, ihren Kunden die Sicherheit und Beratung zukommen zu lassen, die es im Internet nicht gibt.