Kuoni Connect, Hotelshop, Flex Travel Discount innert Kürze sind drei neue B2B-Buchungstools auf den Markt gekommen, die die Reisebüros im Mikro-Touroperating unterstützen. Vergleichbar sind die drei Werkzeuge nur bedingt: Während Kuoni Connect und Hotelshop von Hotelplan Suisse als reine Hotelbuchungstools konzipiert sind, bietet TUI Suisse mit Flex Travel Discount eine Produktpalette mit Flügen, Hotels, Camper, Autos und weiteren Dienstleistungen an.
Der Grundgedanke hinter den drei Tools ist aber der gleiche: Die TOs reagieren damit auf den wachsenden Druck, den der Handel wegen der Internetpreise spürt. Eine Zeit lang drohten gerade die Städtereisen den Veranstaltern und Agenten zu entgleiten: Die Leute merkten, dass die einfachen Reisen unkompliziert und günstig direkt im Internet buchbar waren. Und die Agenten hatten oft kein passendes Werkzeug zur Hand, wenn die Kunden, die sich vorab im Internet informiert hatten, am Schalter standen und nach demselben günstigen Preis verlangten. Nun haben die Veranstalter reagiert und mit den neuen Buchungstools die Agenten mit denjenigen Werkzeugen beliefert, die ihnen bis anhin fehlten. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass man den Verkauf von Hotels und Städtereisen nicht kampflos ans Internet verlieren will und bereit ist, neue Wege zu beschreiten.
Gerade im Fall von Flex Travel Discount (FTD) wird dabei deutlich, dass dieses Vorgehen seinen Preis hat: Das Buchungstool wird nur mit 5% kommissioniert, und da der Städtereisen-Katalog nicht mehr existiert, hat sich die Kommission in diesem Segment von einem Tag auf den anderen halbiert. Auf den ersten Blick bedeutet dies 5% weniger für die Reisebüros; aus einem anderen Blickwinkel kann es aber auch 5% mehr bedeuten, da die Agenten auf diese Weise Kunden überzeugen können, die sie ansonsten ans Internet verloren hätten.
Es sei ein früher Zeitpunkt für diesen Schritt, sagt Erich Mühlemann von TUI Suisse, und das Verständnis dafür sei im Markt noch nicht überall vorhanden. Dabei spielt nicht nur die 5%-Kommissionierung eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass FTD auch dem Endkunden offensteht. Dass ein Veranstalter nicht den einen Vertriebskanal schützen und damit den anderen blockieren kann, leuchtet ein. Doch mit den neuen Buchungstools haben die Reisebüros wieder die Möglichkeit, ihren Kunden die gesamte Produktpalette inklusive Städtereisen zu guten Preisen anzubieten und die Kunden damit an sich zu binden.