In Zürich sind knapp 50 Reisebüro-Chefs an der Präsentation des TUI Suisse Kaders anwesend. Auch in Basel, Bern und St.Gallen werden die Agenten und Filialchefs persönlich betreut. CEO Martin Wittwer und Christine Reichardt, Manager Retailer Sales, danken für den grossen Support, derweil Caroline Bleiker und Matthias Huwiler die Highlights ihrer Produktelinien aufzeigen.
Seit September, so Wittwer, sei TUI Suisse Bestandteil der fusionierten TUI Travel plc einer englischen Firma mit insgesamt über 65000 Mitarbeitenden. Das Geschäftsjahr dauere neu von Oktober bis September und die Rendite sei oberste Maxime, stellt Wittwer fest, nachdem seine neuen Chefs auch der Schweizer Tochtergesellschaft ihre Aufwartung gemacht haben. Wie schon in der «alten» Struktur geniesse TUI Suisse eine hohe Autonomie, diese sei eher noch grösser geworden.
Neu gibt es nun auch bei TUI eine sogenannte «quiet period», zurückzuführen auf die Börsenkotierung der Unternehmung. Dennoch kann Wittwer mitteilen, dass TUI Suisse sehr gut auf Kurs ist: «Es geht aufwärts, sowohl bei Umsatz als auch Ertrag. Wir sind per Ende Dezember im Rahmen des bereits kommunizierten Wachstums von über 20%. Auch das Winter- und das Sommergeschäft sind hervorragend angelaufen.»
In der Tat profitiert TUI Suisse nicht zum ersten Mal von der für Schweizer Verhältnisse extrem frühzeitigen Marktpräsenz mit Katalogen und Buchbarkeiten. Ab kommender Woche würden die Prospekte ausgeliefert. Die beiden grossen Mitbewerber Kuoni und Hotelplan gewähren TUI Suisse grosszügig den Vorrang. Dieser Wettbewerbsvorteil ist gemäss Wittwer markant.
Die Margen im Operating sind nach wie vor unter Druck, die TOs verdienen generell zu wenig, so Wittwer. Die Kosten voll im Griff zu behalten, sei oberstes Gebot. Dennoch generiere TUI Suisse allein bei den Marketing- und Vertriebskosten jährlich einen Beitrag von rund 65 Mio. Franken, inklusive der Katalogkosten. Darin inkludiert seien auch diverse Sponsoringbeträge im Sportsektor, beispielsweise für Karin Jaggi, Natacha Badman und den FC Zürich.
Insbesondere letztere Investition habe sich mehrfach gerechnet. Der radikale Markenwechsel von Imholz auf TUI sei ohne spezielle Mittel vollzogen worden. «Das FCZ-Sponsoring hat uns den Wechsel erleichtert und den TUI-Bekanntheitsgrad um sechs Prozent gesteigert, während die beiden grossen Mitbewerber stagnierten.»
Erfreulich entwickle sich der bereits öfter totgesagte stationäre Vertrieb. Die 70 TUI-Reisebüros liegen bei einem Wachstum um sieben Prozent, auch die Bruttomarge konnte gesteigert werden. Praktisch alle unabhängigen TUI-Agenten und Retailer dürfen sich laut Christine Reichardt in den nächsten Tagen auf lukrative Checks aufgrund der hohen Steigerungs-Incentives freuen.
Angelo Heuberger