Martin Wittwer, CEO von TUI Suisse, nimmt kein Blatt vor den Mund, als
er sich an der TUI World Experience Tour, der
Winterprodukte-Präsentation in der Südtürkei, zum aktuellen
Geschäftsgang (endet am 30. September) und den Aussichten für das
nächste Geschäftsjahr äussert: «Wir sind dieses Jahr mit drei
Herausforderungen konfrontiert. Durch die Wirtschaftskrise ist erstens
die Konsumentenstimmung getaucht. Die Nachfrage stagniert, obwohl Geld
vorhanden wäre. Die Hoffnung, dass sich der Buchungsstau löst, hat sich
nicht erfüllt. Zweitens haben wir mit einem verstärkten
Konkur-renzumfeld zu kämpfen, da ein Marktteilnehmer versuchte, mit
Überkapazitäten Marktanteile zu kaufen, sich inzwischen aber auch etwas
der aktuellen Lage angepasst hat. Da bei uns die Marge zählt, kam diese
unter Druck. Drittens machte uns zu Beginn des Jahres die
Euro-Entwicklung grosse Sorgen. Durch den Euro-Kurs wurden unsere
Reisen 10 bis 12% teurer.»
Laut Wittwer liegt man bei TUI Suisse derzeit rund 15% hinter dem
Vorjahr zurück. Den grössten Einbruch verzeichnet Vögele Reisen, bei
den Pauschalreisen liege man auch unter Vorjahr, Flex Travel sei
umsatzmässig auf Vorjahreskurs und 1-2-Fly liegt diesen Sommer rund 19%
über Vorjahr.
Die Trends im Buchungsverhalten 2009 charakterisiert Wittwer wie folgt:
kurzfristig statt langfristig, modular statt pauschal, nah statt fern,
Eigen- statt Fluganreise und bescheiden statt pompös. «Als Folge davon
versuchen alle drei grossen TOs, Flugkapazitäten aus dem Markt zu
nehmen. Schnäppchen gibt es zwar noch immer, aber je nach Zielort und
Abflugstag sowie -zeit sind sie eher rar, vor allem für Familien an
gefragten Daten. Wichtig ist, dass wir unsere Charterkapazitäten gut
managen, was wir mit einer Auslastung von über 90% bei unseren
Ferienflügen unter Beweis stellen», so Wittwer.