Dass Skywork und Aaretal heiraten, konnte nach der turbulenten Vergangenheit nicht erwartet werden. Früher gabe es zwar schon eine Partnerschaft, dann kam es zur Trennung wegen den Pannen an der ersten Dash-Maschine. Deshalb hatte Aaretal eine neue Liebelei mit Helvetic Airways begonnen. Eine Liebschaft, die von Daniel Borer, dem Hauptinvestor der Skywork Gruppe, als Seitensprung bezeichnet wird. Dass sich die Partner zusammengerauft haben, ist vernünftig. Mit der grossen Skywork-Flotte haben sich die Voraussetzungen geändert. Ein cleverer Schachzug des bisherigen Aaretal-Inhabers und passionierten Schachspielers Beat Iseli war die Entscheidung, seinen emotional weniger vorbelasteten VR-Präsidenten Carlo Imboden in die Verhandlungen zu schicken. Wohl nur deshalb war es möglich, dass sich Skywork und Aaretal innerhalb eines Monats versöhnen, verloben, heiraten und mit dem Städtereisen-Katalog das erste Baby gebären konnten.
Beim Deal gibt es fast nur Gewinner. Einer davon ist Aaretal. Früher oder später hätte Iseli eine Nachfolgelösung finden müssen, und die ist jetzt da. Auch Iseli, der letzte Woche sichtlich gelöst vor die Medien trat, gehört zu den Gewinnern, denn die explosive Konstellation mit Skywork als Betreiberin und Berne Wings als Eigentümerin der ersten Dash Iseli war Initiator der Berne Wings und selber finanziell beteiligt hätte gefährlich werden können, wenn der Streit zwischen Aaretal und Skywork angedauert hätte. Zudem sind nun gegenseitige Forderungen vom Tisch, und Skywork hat nun wieder einen starken Vertriebspartner.
Gewinner sind aber auch die Mitarbeitenden von Aaretal. Ihnen ist es sicher lieber, wenn der neue Besitzer ebenfalls aus der Region Bern kommt dies verstärkt die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit. Weitere Gewinner sind Skywork Travel dank neuen Zusammenarbeits-Chancen und auch der Flughafen Bern, weil das Flug- und Reiseangebot der Hauptpartner nun aus einem Guss kommt.
Einen Verlierer gibt es: die Helvetic Airways. Ohne eigenes Verschulden verliert die Airline den wichtigsten TO-Partner in Bern. Erst auf diesen Sommer hin wurde eine Maschine inklusive eigenen Technikern in Bern-Belp stationiert. Da müssen nun andere Lösungen gefunden werden, wenn die Fokker in Bern bleiben soll. Laut Insidern hätte es übrigens auch eine andere Hochzeit geben können. Offenbar zeigte auch Kuoni ein gewisses Interesse an Aaretal.