Verschlankt und mit weniger Risiko (Ausgabe 2013-03)

Darwin Airline gibt sich eine neue Struktur

Darwin Airline verzeichnete im Geschäftsjahr 2011 eine Umsatzsteigerung von 46,9% auf CHF 55,8 Mio. Dies hat allerdings weniger mit einer Verdoppelung der eigenen Geschäftstätigkeiten zu tun als vielmehr mit der Übernahme des Regionalcarriers Baboo Ende 2010. Doch schnell hat sich gezeigt, dass eine Komplettrestrukturierung der Airline notwendig ist, um sich im durch harten Wettbewerb, sinkende Durchschnittserlöse und hohe Kosten
geprägten Umfeld behaupten zu können. Das Ziel: eine Reduktion der Kosten und eine Steigerung der Effizienz.

Die Kostensenkung erfolgte unter anderem durch das Grounding von zwei Maschinen des Typs Bombardier Dash-Q400. Grundsätzlich hätte Darwin Verwendung für die beiden Flugzeuge, denn aufgrund von Kapazitätsengpässen betreibt die Fluggesellschaft zusätzlich zu den -eigenen sechs Saab 2000 auch zwei gemietete Flugzeuge – eine ATR und eine weitere Saab. Offenbar waren die beiden Bombardier aber teurer als die gemieteten Maschinen. Kosten, welche die Airline in Zukunft vermeiden muss. Entsprechend ist es naheliegend, dass die in Lugano ansässige Darwin Airline auf eine einheitliche Flotte setzt und diese ausschliesslich um zusätzliche Saab 2000 erweitert. 

Bei Darwin fokussiert man nun seit Mitte 2012 neben einer verschlankten Kostenstruktur – es wurden auch unrentable Strecken gestrichen und Kurzarbeit eingeführt – auf die Kooperation mit Partnern. Im ACMI-Bereich steht sicherlich hinter der Kooperation mit Swiss ein grosses Fragezeichen, denn in Genf kündigte die Airline einen Geschäftsausbau an und die Regionalflotte wird künftig durch die neuen Bombardier C-Series ersetzt. Ob dann noch Platz für Darwin ist, wird sich zeigen. Umso wichtiger ist es für die Fluggesellschaft, dass sie sich möglichst breit abstützt. Als «Multi-Alliance Regional Carrier» setzt man daher auf Kooperationen mit mehreren Airlines. 

Hinsichtlich der Kooperationen ist Darwin aber wohl noch nicht am Ende angelangt. Mit Czech Airlines soll die Zusammenarbeit ausgebaut werden – wohl auf der Strecke Zürich–Prag –, der inneritalienische Verkehr bietet noch weitere Möglichkeiten und auch die Vereinbarung mit Alitalia könnte auf einzelnen Strecken noch ausgebaut werden. Zudem hat Darwin Airline durch die Zusammenarbeit mit Belle Air Zugang zu deren Airbus A320 und kann daher Strecken bei entsprechender Nachfrage auch mit grösserem Fluggerät anbieten. Letztlich ist es gerade diese breite Abstützung, durch welche Darwin ihr Risiko vermindern kann.